Subscribe:Posts Comments

You Are Here: Home » Atomkraft » Uran und Glühbirnen

UranNovouralsk im Ural gelegen ist Schauplatz eines erfolgreichen russisch- amerikanischen Abrüstungsprojekts, eines unter vielen. Hier hat das Elektrochemische Kombinat seinen Sitz, eine kerntechnische Anlage der Rosatom Tochter Atomenergieprom. In Sowjetzeiten wurden im Kombinat Nuklearsprengköpfe hergestellt. Jetzt ist es ein wichtiger Zulieferer für den amerikanischen Atomenergiesektor. Hier wird hoch angereichertes Uran, das zu 90 Prozent aus dem Waffen- Isotop 235 besteht, mit Natururan gestreckt, bis es einen kraftwerkstauglichen Anreicherungsgrad von vier bis fünf Prozent erreicht hat. In Novouralsk werden alte Atombomben zu Energieträgern.
 
In den USA brennt heute jede zehnte Glühbirne mit der Energie, die aus sowjetischen Nuklearsprengköpfen stammt. Möglich wurde das, weil sich 1993 die Präsidenten George Bush senior und Boris Jelzin auf ein Abrüstungsprogramm verständigten, das unter den Slogan „Megatonnen zu Megawatt“ bekannt wurde. Ein Vertrag mit 20 Jahren Laufzeit, nach dem Russland 500 Tonnen Waffenuran in Kernbrennstoff- Form an die USA liefert. Zu Sowjetzeiten war das Uran der Rohstoff für 20 000 Nuklearsprenköpfe, heute deckt es die Hälfte des Bedarfs der amerikanischen Atomkraftwerke.
 
Seit 17 Jahren betreibt die Rosatom- Tochter Tenex und der Kernbrennstoffhersteller United States Enrichment Corporation (USEC) in Auftrag  ihrer Regierung Uranhandel. Zwölf Prozent des globalen Jahresverbrauchs werden von Tenex jährlich an die USEC geliefert. Beteiligt am Vertrieb des im Kernbrennstoff enthaltenen Natururans sind auch die kanadische Cameco, die französische Areva und mit einen Anteil von 15 Prozent der deutsche Urangroßhändler Nukem.
 
Wie mit dem restlichen Atommüll verfahren wird, ist nicht bekannt. Alte Brennstäbe werden in Behältern Übertage gelagert. Sie sind Wind und Wetter ausgesetzt.
Schlagwörter:

© 2010 kill-co2.de · Subscribe:PostsComments · Powered by WordPress