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Frankreich erhöht Strafabgabe auf Limousinen Dreckschleudern

Worüber in Deutschland noch immer verhandelt wird, schaffen die Franzosen Fakten! Die lange heißbegehrten deutschen Limousinen und Geländewagen dürften in Frankreich bald in den Showrooms verstauben. Der französische Umweltminister Jean-Louis Borloo plant, die zu beginn dieses Jahres eingeführten Zuschläge für emissionsintensive Neuwagen, 2009 drastisch zu erhöhen, kündigte er im Gespräch mit deutschen Diplomaten in Paris an.

Borloo zufolge sollen Neuwagen, die pro gefahrenem Kilometer mehr als 250 Gramm Kohlendioxid in die Atmosphäre abgeben, vom 1. Januar 2009 an neben der bisher ohnehin fälligen Einmalzahlung von 2 600 Euro mit einer jährlichen Abgabe belegt werden. Deren genaue Höhe wird in den Beratungen zum französischen Haushalt festgelegt.

Der französische Umweltminister begründet die Verschärfung der Umweltregulierung mit dem „unerwartet großen Erfolg“ des zum 1. Januar 2008 eingeführten Bonus- Malus- Systems bei Neuwagenkäufen. Es habe Verbraucher stärker als erwarten dazu bewogen, klimafreundliche Fahrzeuge zu kaufen. Wer einen Wagen erwirbt, der weniger als 130 Gramm pro gefahrenem Kilometer emittiert, erhält einen Bonus zwischen 200 und 1 000 Euro. Sind es weniger als 60 Gramm, steigt die Prämie sogar auf 5.000 Euro. Wer sein mehr als 15 Jahre altes Auto verschrottet, erhält 300 Euro zusätzlich. Anderseits müssen Käufer von Dreckschleudern, die mehr als 160 Gramm CO² in die Luft pusten, zwischen 200 und 2 600 Euro Strafabgaben zahlen.

Dieses System funktioniert offenbar gut. Die Händler setzten 40 Prozent weniger schwere Limousinen und Geländewagen ab. Deutsche Hersteller gehören zu den großen Verlierern. BMW büßte ein Viertel des Vorjahresumsatzes ein, der Verkauf der E- Klasse von Mercedes sank laut Statistik des Verbandes der deutschen Automobilindustrie (VDA) sogar um 70 Prozent. Gekauft wurden stattdessen 45 Prozent mehr klimafreundliche Autos, die meist von einheimischen Herstellern geliefert werden.

Borloo feiert die Regulierung zudem als klimapolitischen Erfolg. Es sei gelungen, die durchschnittlichen Emissionen im Pkw- Straßenverkehr um neun Prozent zu senken. Der Erfolg hat eine Kehrseite. Weil die >Regierung weit mehr Boni zahlen musste, als sie Zuschläge einnahm,  zeichnet sich bereits jetzt ein Haushaltsdefizit von 140 Millionen Euro ab. Das will Borloo mit den verschärften Strafzahlungen nun abbauen.

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