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Jet

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Klimaschutz zählt wenig

Mehr noch als die gezielten, aber vorübergehenden Streiks des Flugpersonals wirken sich die massiv steigenden Kerosinpreise negativ auf die bisher ungebrochene Attraktivität des Luftverkehrs aus. Die unvermeidliche Verknappung der Ölreserven führt im Zusammenspiel mit Börsenspekulationen zu einem Dämpfer in einer Brache, die Jahr um Jahr mit Zuwachsraten von fünf Prozent aufwarten kann.

Die Politik hat diese Entwicklung sowohl in Deutschland wie im globalen Rahmen tatkräftig gefördert, obwohl der Flugverkehr immer stärker zum Klimawandel beiträgt. Weil die Maschinen nicht nur Kohlendioxid sondern auch andere Treibhausgase ausstoßen, könnte in Europa schon in den nächsten Jahren das Schadstoffpotential des Pkw- Verkehrs übertroffen werden. Das Wuppertal- Institut für Klimaforschung kommt für Deutschland zu dem Ergebnis, dass der Luftverkehr, wenn der Trend anhält, im Jahr 2030 mehr als ein Drittel der gerade noch akzeptablen Klimalasten verursacht. Das Umweltbundesamt rechnet in den nächsten 20 Jahren mit einer Verdoppelung der Verkehrsleistung.

Flughafen

Flughafen

Den offiziellen Bekenntnissen zum Klimaschutz zum Trotz genießt der Flugverkehr eine ganze Reihe von Wettbewerbsvorteilen. Er zahlt, obwohl er mit Abstand die energie- intensivste Fortbewegung ist, keine Kerosin- und Ökosteuern, bei internationalen Verbindungen auch keine Mehrwertsteuer. Allein die Entwicklung des Airbus wurde schätzungsweise mit 30 Milliarden Euro subventioniert wobei die staatlichen Mittel für die Zulieferunternehmen nicht gezählt sind. Die öffentliche Hand stützt direkt und indirekt mit Bau von Straßen die Regionalflughäfen, mit denen keine Nation so dicht bestückt ist wie Deutschland. Die meisten von ihnen sind dauerhaft defizitär. Der vom Militärflughafen zum Allgäu-Airport umgewandelte Standort Memmingen fertigt 400 000 Passagiere im Jahr ab, müsste diese Zahl aber verdoppeln, wenn er Gewinn machen wollte.

A 380

A 380

Trotz der hohen Ölpreise stellt die Politik ungebrochen die Weichen für weiteres Wachstum. An den Drehkreuzen Frankfurt und München sind zusätzliche Start- und Landebahnen geplant. Der von der Bundesregierung verfasste Entwurf eines Flughafenkonzepts sieht ausdrücklich die Ausweitung des Nachtflugbetriebs vor, um Deutschland im globalen Wettbewerb zu stärken. Nach Erkenntnissen des Umweltbundesamts sind derzeit etwa 30 Millionen Menschen von Fluglärm betroffen.

Von den Entwicklungen des Ölmarkts abgesehen, existieren derzeit als begrenzende Steuerungsinstrumente nur die nach Umweltschädlichkeit gestaffelten Start- und Landegebühren. Von 2012 an soll der Flugverkehr innerhalb der EU in den Emissionshandel einbezogen werden.

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