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You Are Here: Home » Die tun nichts » Estland ist bei der Stromerzeugung von Ölschiefer abhängig

Ölschiefer

Ölschiefer

Es ist ein trauriger Rekord, der nicht alle stolz macht: Kein Land der Welt setzt so stark auf Ölschiefer wie Estland. Mehr als 90 Prozent seiner Energie gewinnt die Baltenrepublik durch die Verbrennung des ölhaltigen Gesteins, das im eigenen Land abgebaut wird. Doch bei der Stromerzeugung mit Ölschiefer wird die zweieinhalbfache Menge des klimaschädlichen Kohlendioxid freigesetzt, als wenn man Gas oder Kohle in den Kraftwerken verfeuert. Trotzdem will der Staatskonzern Eesti Energia mit seiner Expertise rund um den dreckigen Brennstoff im Ausland Geschäfte machen. In Zeiten steigender Energiepreise interessiert sich unter anderem China für das estnische Know-how, zumale es weltweit größere Vorräte an Ölschiefer als an Öl gibt. Eesti Energia arbeitet an zwei Projekten in Jordanien. Dabei geht es um den Bau eines neuen Ölschiefer –Kraftwerkes.

Die Herausforderung beim Umweltschutz leugnet Vorstand von Eesti Energia nicht: „Es darf nicht riechen und das CO² muss abgefangen werden“. Die Förderung von  Ölschiefer ist billig.

Ölschieferofen

Ölschieferofen

Ein jahrzehntealtes Kraftwerk in Estland, in Narva an der Grenze zu Russland, soll nun für eine knappe Milliarde Euro durch ein modernes ersetzt werden. Der Umwelt zuliebe investiert Eesti Energia außerdem in Windkraftanlagen auf hoher See. Damit steht der Konzern nicht alleine: In Estland werden derzeit  viele Windparks geplant. Die Nachfrage ist gewaltig. 

Die Vorräte an Ölschiefer reichen noch für 40 Jahre. Damit der Staat danach nicht abhängig wird von Energieeinfuhren von unheimlichen Nachbarn Russland setzt die Regierung auf Europa. Vor zwei Jahren wurde das Unterwasserkabel Estlink zwischen Estland und Finnland in Betrieb genommen: eine erste Brücke zum europäischen Stromnetz, an der auch Litauen und Lettland beteiligt sind. 2013 soll Estlink2 folgen. Bislang hängen die baltischen Netze noch vor allem an dem alten System aus Sowjetzeiten.

Ölschiefermiene

Ölschiefermiene

Bei der Atomkraft wird ebenfalls kooperiert mit dem Ziel, mehr Strom selbst zu erzeugen. Eesti Energia plant mit Litauen, Lettland und Polen das Projekt Ignalina II. Die litauische Regierung musste im EU- Beitrittsvertrag zusätzlich, den Reaktor Ignalina vom Tschernobyl- Typ Ende kommenden Jahres abschalten. Nun soll am gleichen Ort ein neuer Atomreaktor gebaut werden, doch dieser wird frühestens 2016 fertig sein, Skeptiker rechnen mit 2020. Deswegen fordern konservative Politiker ein eigenes estnisches Atomkraftwerk. Wirtschaftsminister Juhan Parts will zumindest die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür schaffen. Spekuliert wird auch über eine Beteiligung an einem finnischen Reaktor. Konzernvorstand Mikk will das nicht ausschließen: „Wir sind prinzipiell an Kernkraft interessiert und werden jede Möglichkeit genau prüfen“.

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