
Pestizid
Obst und Gemüse weiter mit Pflanzenschutzmitteln belastet
Obst und Gemüse aus dm deutschen Handel sind weiterhin häufig mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet. Bei Kopfsalat, Tomaten und Pilzen fanden Prüfer des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in einigen Proben Pestizide in so hoher Konzentration, dass gesundheitliche Gefahren nicht auszuschließen seien. Das geht aus dem Lebensmittelmonitoring 2007 hervor, das das BVL in Berlin vorstellte.
4955 Proben aus dem Handel, von Erzeugern oder Importeuren wurden für die Untersuchung geprüft. Bei knapp zehn Prozent der Kopfsalate lagen die Pestizid- Rückstände über den zulässigen Höchstwerten. „Dass diese Produkte in den Handel kommen, ist illegal“, sagt der Pflanzenphysiologe Peter Brandt vom BVL. Bei Erdbeeren wiesen etwa drei Prozent der Proben Belastungen über den gesetzlich vorgeschriebenen Höchstmengen auf. Bei Äpfeln halbierten sich die beanstandeten Proben im Vergleich zum Jahr 2004: Aber auch dort lag jede vierzehnte Probe über den Höchstwerten. Vergleichsweise gut schnitten laut Bundesamt deutsche Äpfel ab. Von diesen überschritten nur 2,3 Prozent die gesetzlich zugelassene Höchstmenge an Pestiziden.

Salate
Erhöhte Pestizid- Belastungen wenn auch unterhalb der Grenzwerte, fanden die Prüfer in fast allen Proben 87 Prozent der kontrollierten Äpfel wiesen Reste von Pflanzenschutzmitteln auf. Bei Tomaten waren es 80 Prozent. „Die meisten waren aber unter den gesetzlichen Höchstwerten“, sagte Georg Schreiber vom Bundesamt für Verbraucherschutz.
Das sei jedoch kein Garant dafür, dass der Verzehr dieser Lebensmittel unbedenklich ist, sagte Brandt. „Viele Erzeuger nutzen mehrere Pestizide, und ob sich die Wirkung der Mittel gegenseitig verstärkt, ist ungewiss“. 54 Prozent der Proben waren mit mehreren Wirkstoffen zugleich belastet. „In einer Tomatenprobe haben wir Rückstände von 21 verschiedene Pflanzenschutzmittel nachgewiesen“, sagt Brandt. Diese Mehrfachbelastungen hätten zugenommen. Statt auf ein Mittel zu setzen, nutzen die Erzeuger oft mehrere Wirkstoffe, die mitunter gegen die gleichen Schädlinge wirken. Die Grenzwerte gelten jedoch nur für einzelne Pflanzenschutzmittel, nicht für die Summe der Pestizide ein Weg für Erzeuger, lästige Grenzwerte zu umgehen.
Verbraucher empfiehlt Brandt, Obst und Gemüse generell gründlich zu waschen. Allerdings biete auch das keinen vollständigen Schutz, „zum Teil werden die Pestizide auch von der Pflanze aufgenommen“.