Subscribe:Posts Comments

You Are Here: Home » Der Klimawandel » Methan aus dem Eis

Forscher blicken mit großer Sorge auf die Permafrostböden

Methanblasen

Methanblasen

Wissenschaftler am Bord des britischen Forschungsschiffes James Clark Ross machten jüngst einen dramatischen Fund: Vor der sibirischen Küste entweicht an 250 Stellen das Treibhausgas Methan aus dem Meeresgrund. Diese Entdeckung hat nun eine Diskussion entfacht, ob sich die Erderwärmung beschleunigt. In den Permafrostböden hoher Breiten sind gewaltige Mengen an Methan- Gas eingebunden, die im Zuge der Klimaerwärmung nun freigegeben werden. Die Gasblasen vor Sibirien könnten, so die Befürchtung ein Vorbote dafür sein, dass die Methan- Gas Permafrostböden Sibiriens auftauen und den Treibhauseffekt weiter verstärkt.

Der Nachschub an Methan und Kohlendioxid aus den eisigen Böden scheint jedenfalls deutlich größer zu sein als vom Klimarat der Vereinten Nationen IPCC vermut wird, so die Wissenschaftler. In arktischen Böden befänden sich etwa 60 Prozent mehr, womöglich gar doppelt so viel Kohlenstoff wie vom IPCC kalkuliert, berichteten zwei Forschergruppen. (Nature- Geosicience, Bd1. S.615. 2008 und Bio- Science. Bd.58. S 701. 2008). Aus Kohlenstoff bilden sich Methan und Kohlendioxid.

Methan

Methan

„Die entscheidende Frage ist, in welchen Menge die Gase künftig freigesetzt werden“, sagte Markus Reichenstein vom Max- Planck- Institut für Biogeochemie. Bislang gebe es, „keine empirischen Hinweis“, dass „bedeutend größere Mengen“ entweichen könnten als angenommen wird. In den Warmzeiten der vergangenen hunderttausend Jahren habe es offenbar keine massiven Methanausbrüche gegeben obwohl es zuweilen wärmer war, als für das Ende des Jahrhunderts erwartet wird. Gleichwohl haben Studien Anfang des Jahres gezeigt, dass sich das Auftauen der Permafrostböden von selbst beschleunigen könnte: Wie in einem Misthaufen erwärmen Mikroorganismen auch den Permafrostboden, während sie kohlenstoffhaltige Substanzen in der Erde zersetzen.

Permafrostböden

Permafrostböden

Die Gasblase vor Sibirien seien aber nicht unbedingt ein Vorbote für deutlich verstärkte Methan- Freisetzung, sagt Kai-Uwe Hinrichs vom Forschungszentrum Marum in Bremen. Die Methanvorräte im Meeresboden blieben bei einer weiteren Erwärmung „weitgehend stabil“. So glauben die Forscher. Erschreckend ist die Tatsache, dass durch den Anstieg der Meeres- Temperatur größere Mengen an Methan vom Meeresgrund freigegeben wird, als die Menge, die in der IPCC eigene Studie aufgewiesen wurde.

Leave a Reply

You must be Logged in to post comment.


© 2009 kill-co2.de · Subscribe:PostsComments · Powered by WordPress