Für die Nuklear- Wirtschaft lautet diese Zahl seit einigen Tagen 32. So viele neue Kernkraftwerke müssen nach Ansicht der Internationalen Energieagentur (IEA) bis 2050 pro Jahr ans Netz gehen. Insgesamt dürfte sich der heutige Park an Atommeilern dadurch auf etwa 1300 verdreifachen, so die in Paris ansässige, von 27 Industriestaaten getragene Organisation.
Kritiker der IEA- Forderung verweisen vor allem auf die Risiken von Unfällen und Weiterverbreitung von Atomwaffen, wenn die Zahl der Kernkraftwerke derart zunimmt. Sie werden schließlich kaum den 31 Staaten vorbehalten bleiben, die bereits nukleare Anlagen besitzen. Breits 2030 dürften 55 Staaten Kernreaktoren betreiben, sagte der amerikanische Staatssekretär für Kernenergie, Dennis Spurgeon. 2050 könnten es dann schon 86 Länder sein.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass bisher kein Land der Erde ein funktionierendes Endlager für verbrauchte Brennelemente hat. Schon das industrialisierte Deutschland nutzt seit über 40 Jahren Atomstrom, ohne eine Entscheidung über ein Endlager getroffen zu haben. Das ist es kaum anzunehmen, dass heutige Entwicklungsländer eines Tages umsichtiger vorgehen. Damit wächst in mehr als 50 weiteren Ländern die Gefahr, dass Atommüll unsachgemäß behandelt, verschlampt oder von Terroristen gestohlen wird.