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Plutonium

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Während des Abbaus einer Anlage im Atomzentrum Cadarache im Süden Frankreichs ist weit mehr Plutonium aufgetaucht, als die Kontrollbehörden dort vermutet hatten. Doch zum bau einer Atombombe, ist das Material völlig ungeeignet: Versicherte die Chefin von Areva.

Areva stellt in Cadarach zwischen 1964 und 2003 aus benutztem Atombrennstoff so genanntes MOX her, eine Mischung aus Uran- und Plutoniumoxyd, die als Brennstoff wieder verwendet werden kann. Auftraggeber von Areva war die staatliche Atomenergiebehörde CEA, die auch kommerziell tätig ist. Insgesamt verließen in all den Jahren etwa 50 bis 60 Tonnen Plutonium die Anlage.

Zum letzten Mal in Betrieb war sie 2004, seit März 2009 wird sie abgebaut. Anders als in der neuen, hochautomatisierten Anlage in Marcoule bei Avignon wurden die Brennstofftabletten in Cadarache per Handarbeit hergestellt, in so genannten Handschuhkästen aus schützendem Plexiglas.

Die Werkzeuge darin, die die Arbeiter mithilfe eingelassener Gummihandschuhe anfassten, boten dem Staub mit ihren vielen Ritzen und Kanten Gelegenheit, sich zu verstecken. Insgesamt 450 der acht bis zehn Kubikmeter großen Kästen waren in Cadarache in Betrieb.

Während des Abbaus fand sich nun in einigen der zerlegten Kästen überraschend viel Staub, in einem Fall waren es 1,8 Kilo. Beamte der CEA wollen der Aufsichtsbehörde ASN sodann im Juni telefonisch mitgeteilt haben, dass sich nach der Demontage von 150 Kästen 22 Kilogramm Plutoniumstaub angefunden hätten und 7 weiter Kilogramm zu erwarten sein. Ursprünglich war die Gesamtmenge des verbleibenden Plutoniumstaubes auf 8 Kilo geschätzt worden. Eine schriftliche Erklärung trudelte indes erst am 1. Oktober ein.

Drei Fragen werden seither gestellt: Woher der Irrtum, wie groß die Gefahr, warum die späte schriftliche Meldung?

Erfahrene Atominspektoren wundert der Irrtum nicht. Wegen der hohen Dichte des Stoffs nahm die aufgefundene Menge nur etwa sechs bis acht Liter Raum ein, und wenn sich das auf 150 Boxen voller Instrumente verteilt, ist das bloßem Auge fast nichts zu erkennen. Wie viel Staub sich ansammelt, weiß man erst, wenn die Kästen demontiert werden.

Macht

Macht

Aus Sicherheitsgründen wird eine möglichst geringe Staubkonzentration angestrebt, denn unter ungünstigen Umständen kann Kritikalität eintreten keine Explosion, aber eine Kettenreaktion, die weitaus gefährlichere Strahlungen freisetzt als der Normalbetrieb.

Derartige Unfälle hat es schon mehrmals gegeben, weshalb der Vorfall von der Aufsichtsbehörde ASN als „sehr ernst“ eingestuft wurde. Fatal ist, dass der Betreiber der Anlage nur grobe Schätzungen abgeben konnte!

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