
Schlange
Frierend die U- Bahn betreten und sofort den wärmsten Sitzplatz erspähen können das wäre praktisch. Einige Schlangenarten sehen mit ihrem Infrarotauge tatsächlich, welcher der angesteuerten Steine am wärmsten ist. Klapperschlangen haben auf beiden Kopfseiten zwischen Auge und Nasenöffnung eine rund 3 Millimeter breite Grube, in der einen temperaturempfindlichen Membran aufgespannt ist. Diese erwärmt sich genau dort, wo langwelliges Infrarotlicht auftrifft.
Vor einigen Wochen haben Forscher enthüllt, wie das Infrarotsignal zu einem Nervenimpuls wird. Die Schlangen produzieren ein Protein namens TRPA1, das auf winzige Temperaturschwankungen mit der Öffnung von Ionenkanälen in den Nervenzellen reagiert. Die Signale aus dem Grubenorgan werden anschließend von den gleichen Hirnregionen verarbeitet, die auch die optischen Meldungen des Auges auswerten. Möglicherweise wird daher das eigentliche Sehen durch das Infrarotauge um eine zusätzliche wärmeanzeigende Farbinformation bereichert. So erleichtert das Organ auch den Beutefang. Klapperschlangen können Mäuse im Stockdunkeln noch bis zu einer Entfernung von einem Meter aufspüren.