Die schlechte Verpackung von Lebensmitteln verstärkt die Nahrungskrisen, kritisiert die Welternährungsorganisation FAO. Schuld daran seien auch EU-Normen.
Ein wesentlicher Grund für die in vielen Regionen der Welt herrschenden Nahrungskrisen ist die Verschwendung von Lebensmitteln. Das ist die Kernaussage der Welternährungsorganisation FAO. In den Entwicklungs- und Schwellenländern verderben demnach täglich bis zu 40 Prozent der Nahrungsmittel, bevor sie die Konsumenten erreichen.
Aber auch in Europa werden bis zu 30 Prozent aller Lebensmittel ungenutzt entsorgt. Das sind konkret rund 300 Kilogramm pro Kopf und Jahr – insgesamt rund 70 Millionen jährlich. Neben einer Wegwerfmentalität der Konsumenten seien auch willkürliche EU-Normen schuld an diesem Missstand.
In den Ländern des Südens entstehen die Verluste zum großen Teil durch unterentwickelte Produktions-, Konservierungs- und Verpackungsmethoden sowie durch falsche Lagerung und mangelhafte Infrastrukturen.
Ein Lösungsansatz für dieses Problem könnten wirtschaftliche Entwicklungen und Investitionen im Verpackungsbereich sein. Bessere Verpackungen könnten die Waren davor schützen, verunreinigt zu werden und zu verderben. Außerdem würden sie den Transport von ländlichen in städtische Regionen erleichtern.
Tatsächlich sei die Verschwendung von Lebensmitteln ein ernstzunehmendes Problem. Aber sie könne doch nicht als die größte Ursache des Hungerproblems gesehen werden. Um das Problem der Unterernährung zu bekämpfen. Ebenso wichtig ist es, sogenanntes Landgrabbing zu verhindern, also das Verkaufen oder Vermieten von Ackerland in armen Ländern an westliche Investoren und die Exportsubventionen der Industrienationen deutlich zu vermindern.