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UrwaldDas Öl der Palme Elaeis guineesis ist mittlerweile einwertvoller Rohstoff die Nachfrage steigt, in den vergangenen Jahren im Schnitt um rund 15 Prozent jährlich. Die Welternährungsorganisation FAO schätzt, dass sich die globale Nachfrage im Vergleich zum Jahr 2000 bis 2030 verdoppelt, bis 2050 sogar verdreifach wird. Hauptanbauländer sind mit 85 bis 90 Prozent Malaysia und Indonesien. Kolumbien, Nigeria und Thailand verfügen über kleinere Anbauflächen. Derzeit gibt es in Indonesien rund 7 Milliarden Hektar Ölpalmplantagen. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Plantagenfläche fast verzehnfacht.
 
Ein Antreiber für diese Expansion ist die Nachfrage nach Bio- Sprit. So dient Palmöl als Zusatz zu Bio- Diesel und treibt etwa in verschiedenen deutschen Städten Busse an. Allerdings werden nur 5 Prozent der Weltproduktion in dieser Branche verbraucht. Der Löwenanteil, nämlich 90 Prozent, steckt in Lebensmitteln. Ein Hauptabnehmer neben Europa ist Asien. Und dort gilt es, immer mehr Menschen mit Nahrung zu versorgen. Palmöl ist Zutat von Fertigprodukten wie Tiefkühlpizza, Keksen, Backmischungen, Suppen und Saucen. Mengenmäßig findet man am meisten in Margarine. Weil es bei einer Temperatur von 30 bis 38 Grad schmilzt und dadurch ein angenehmes Mundgefühl vermittelt, wir es zudem in Schokoladenfüllungen verwendet. Wo Palmöl konkret drinsteckt, ist jedoch schwer zu sagen, weil es nicht explizit auf der Packung stehen muss. Meist verbirgt sich der in Misskredit geratenen Rohstoff hinter der Bezeichnung: Pflanzliches Fett oder Pflanzliches Öl. Experten des World Wide Fund for Nature (WWF) schätzen, die Hälfte aller Lebensmittel im hiesigen Supermarkt Palmöl enthalten. 
 
Auch in die Rezeptur von Kosmetika und Hygieneprodukten gehört öfter Palmöl. Rund 5 Prozent der Weltproduktion fließen in diese Branche. Waschmitteltenside hat man früher aus Erdöl gewonnen, nun setzt man auf den nachwachsenden Rohstoff Palmöl. Im Jahr 2008 wurden 43 Millionen Tonnen Palm- und Palmkernöl erzeugt, momentan sollen es circa 45 Millionen Tonnen pro Jahr sein. Der niederländische Global Player Unilever, der etwa die Marken Dove, Sunil und Becel innehat, ist mit jährlich 1,6 Millionen Tonnen respektive drei Prozent vom Weltmarkt der Hauptabnehmer von Palmöl. Nestle verbraucht jährlich 320.000, beim Waschmittelproduzenten Henkel sind es 100.000 Tonnen.
 
All das hat fatale Konsequenzen für die Umwelt. Denn  die Urwälder in Südostasien gedeihen teilweise auf Torfböden. Die Torfwälder speichern jedoch rund zehnmal mehr Kohlendioxid als andere Urwälder. Ein Verlust heizt den Klimawandel an, weil das CO² beim Roden in die Atmosphäre gelangt der Grund, warum Indonesien inzwischen nach den USA und China der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasen ist. Die Vorgänge in Südostasien sind deshalb katastrophal, weil Waldrodungen für ein Fünftel der weltweiten CO² Emissionen verantwortlich sind.
 
Zudem gilt der indonesische Regenwald als der artenreichste weltweit. Er beherbergt große Orang- Utan- Populationen, aber auch Java- Nashörner und Sumatra- Tiger leben hier allesamt bedrohte Tierarten. Die Tiere flüchten oder sterben bei Brandrodungen. Auf der zu Indonesien gehörenden Insel Sumatra sind nur noch 7.000 der vormals 200.000 Affen übrig. Das Gebiet ist eine Schatzkammer der Natur. Laut der Umweltorganisation UNEP könnten bis 2022 fast 98 Prozent der indonesischen Wälder vernichtet sein.
 
Letztlich ist das Vorgehen der Plantagenbesitzer auch ein soziales Problem. Menschen werden von ihrem Land vertrieben, teilweise mit grober Gewalt. Schließlich ist der Palmöl- Anbau zum nationalen Entwicklungsvorhaben avanciert. Die Bestechung von Beamten ist üblich, um an Ackerfläche zu kommen. Die Waldbewohner müssen ihre kleinbäuerlichen Betrieb aufgeben, ihr Dorf verlassen oder sich als Billigarbeitskräfte in den Dienst der Großkonzerne stellen.
 
Teil I
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