Die Zunahme chronischer Erkrankungen hängt auch mit der Verstädterung der Lebensräume zusammen. Chronische Krankheiten sind eine globale Herausforderung.
Die Zahlen sprechen für sich. In der Schweiz leben mindestens vier Prozent der Bevölkerung mit Diabetes mellitus, bei den 45 bis 64 Jährigen ist Krebs die häufigste Todesursache. Gemäß der Studie kommen pro Jahr und 1000 Einwohner 14 neue Fälle von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung dazu.
Die Häufigkeit chronischer Erkrankungen nimmt drastisch zu. Wichtige Ursachen liegen in der Verstädterung der Lebensräume, mit der starke Veränderungen des Lebensstils, der Umwelt sowie des sozialen und ökonomischen Umfelds verbunden sind. Schadstoffe aus Verkehr, Industrie und Haushalt belasten Luft, Wasser und Böden. Auch in Ländern des Südens und Ostens tragen dieses Einflüsse wesentlich zum gesellschaftlichen Wandel bei. Dort ersetzen chronische Krankheiten aber nicht weit verbreitete übertragbare Erkrankungen. Vielmehr gesellen sie sich zu den bestehenden Problemen. Die Gesundheitssysteme dieser Länder stehen vor immensen Herausforderungen.
Sowohl im Süden wie im Norden bildet Forschung die Grundlage, um Strategien zur Prävention und Behandlung chronischer Krankheiten wirksam umzusetzen. Wo steht diese Entwicklung weltweit?
Da heute mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in urbanem Umfeld lebt, muss erkundet werden, wie die Gesundheit in Städten verbessert werden kann. Werden unsere Städte gesundheitsgerecht geplant? Persönlichkeiten aus Politik, Behörden, Wissenschaft und Wirtschaft müssen sich einer kritischen Diskussion stellen. Wie kann man verdichtetes Wohnen, verdichteten Lärm, verschmutzte Luft so planen, um chronische Erkrankungen weitgehend zu vermeiden.
Da großangelegte Langzeitstudien das Rückgrat der Erforschung chronischer Krankheiten, ihrer Verläufe, Ursachen und Prävention bilden, kann die Politik handeln, sie muss nur wollen.