Aufgrund von steigenden Geburtenraten, Klimawandel und Verschwendung wachsen die weltweiten Probleme mit der Wasserversorgung. Bisher hatten etwa in Südafrika nur die Bewohner der bitterarmen Townships Probleme mit dem Zugang zu sauberem Wasser. Nun fürchten auch Bürger der Millionen-Metropole Johannesburg um ihr Trinkwasser.
Gifte aus verlassenen Bergwerken bedrohen die Trinkwasserreservoirs in Südafrika. Täglich gelangen nach Angaben von Umweltschutzorganisationen Millionen Liter hochgiftigen, teilweise radioaktiven Wassers aus den rund 6000 Schächten von stillgelegten Gold-, Uran- und Kohlebergwerken in den Wasserkreislauf der Region Johannesburg.
Die städtische Bevölkerung hat seit 1998 um über eine Milliarde Menschen zugenommen. Fast 800 Millionen Menschen müssen heute ohne angemessene sanitäre Anlagen auskommen, weitere knapp 500 Millionen teilen sich Gemeinschaftsanlagen. Heute leben etwa 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, in 20 Jahren sollen es schon 67 Prozent der dann auf neun Milliarden Menschen angewachsenen Weltbevölkerung sein. Das bedeutet mehr Elendsviertel und mehr Mangel an sauberem Wasser. Zu den gefährdeten Städten zählen Lagos (Nigeria), Nairobi (Kenia), Johannesburg und Bangkok (Thailand). Eine Zeitbombe.
Die Wassernot wird durch Umweltverschmutzung und Industriegifte verschärft. Zudem fürchten Wissenschafter, dass der Klimawandel große Mengen Süßwasser vernichtet, abgeschmolzene Gletscher beispielsweise bieten kein Wasser mehr. Die Erwärmung der Erde bringe auch eine Ausdehnung der Trockengebiete. Die erwartete Zunahme der Niederschläge werde nicht helfen, im Gegenteil: Der Regen werde sich Modellrechnungen zufolge ungleich in der Welt verteilen.