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Immer weniger Öl fließt aus den Bohrlöchern im dänischen Sektor der Nordsee. Um auch die allerletzten Tropfen des fossilen Energieträgers herauszuholen, will die Regierung in Kopenhagen nun auf eine umstrittene Technologie zurückgreifen.

Mehrere hunderttausend Tonnen des Treibhausgases CO2 sollen in den Untergrund verpresst werden und das Restöl herausspülen. Diese Pläne sind nicht nur in Dänemark umstritten. Sie haben auch in Schleswig-Holstein Proteste ausgelöst: Betroffen wäre ein Meeresgebiet nur 200 Kilometer nordwestlich von Sylt.

Das Hauptproblem sehen Umweltschützer in den Umweltfolgen. Ist die Kavernen nicht dicht, entweicht CO2 ins Meer, wass dieses umfassend versauert, womit ein großer Teil marinen Lebens unmöglich ist.

Das werde nicht passieren, heißt es bei der dänischen Energiebehörde Energistyrelsen. Die Bohrlöcher könnten sicher verschlossen werden. Eine jetzt veröffentlichte Umweltverträglichkeitsanalyse der Behörde kommt allerdings zu dem gegenteiligen Schluss. Danach wären diverse Meeressäugetiere, Fische und Vögel gefährdet nur werden diese als nicht wesentlich für das Bestandsniveau eingeschätzt.

Mit den zukünftigen CO2-Lager in dänischen Territorialgewässern unter dem Meeresboden will man nun ein Signal stellen. Jedes Prozent Ölförderungsgrad mehr bedeutet mehr Milliarden an Steuereinnahmen, mit denen  gesamtgesellschaftliche Maßnahmen finanziert werden können, so die Dänische Regierung.

Bei der Offshore- Verpressung, die genauer Enhanced Oil Recovery (EOR), also „verbesserte Ölgewinnung“, heißt, wird das CO2 unter hohem Druck in das Bohrloch gepresst. Damit verdrängt es das Öl nicht nur, es macht es auch flüssiger und leichter abpumpbar. Allerdings kommt, solange das Öl gefördert wird, auch ein Teil des eingepressten CO2 wieder mit nach oben, wo es wiederum abgetrennt und erneut in die Tiefe gedrückt werden muss.

Erst wenn die Vorkommen erschöpft sind, sollen die Bohrlöcher endgültig verschlossen und das CO2 in den leeren Kavernen angeblich dauerhaft sicher eingeschlossen sein. Energistyrelsen hat errechnet, dass Dänemark so seine Position als Nettoexportland von Erdöl bis 2030 halten könne.

Skurril ist, dass Dänemark wegen des Verzichts auf die CCS-Technik selbst aus seinen Fossilkraftwerken überhaupt kein CO2 abspaltet. Deshalb wäre man gezwungen, das Gas zu importieren. Und das wirft neue Probleme auf. Energistyrelsen hat bereits eine internationale Ausschreibung für Anbieter von CO2 für die EOR- Verpressung angekündigt. Sollten hier Abschlüsse zustande kommen, müssten nicht nur neue Rohrleitungen zu den Offshoreanlagen verlegt werden.
Auch bis an die dänische Küste müsste das CO2 erst über Pipelines herangeschafft werden.

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