Klimawandel, Bauboom und wachsender Tourismus: Zypern leidet seit fünf Jahren unter extremen Wassermangel

Wüste
„Der Klimawandel zielt auf uns wie eine geladene Pistole“: Worte der EU- Landwirtschaft-Kommissarin Mariann Fischer- Boel auf einer Konferenz zum nachhaltigen Umgang mit Wasser vergangenen Monat in Saragossa. Organisiert hatte die Konferenz der Direktor für Ländliche Entwicklung bei der EU- Kommission, Antonis Constantinou ein Mann aus Zypern, Jener Insel, die der Klimawandel schon eingeholt hat. Zypern hat kein Wasser mehr. Die Insel stöhnt unter der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten. Die Wasserreservoire sind gerade noch zu fünf Prozent gefüllt, die zwei Meerwasser- Entsalzungsanlagen sind hoffnungslos überfordert und die Tanker, die acht Millionen Kubikmeter Wasser aus Griechenland herbeitransportieren sollen, können gerade mal die schlimmste Not verhindern und die Versorgung der Touristen sichern, die von dem Problem möglichst nichts spüren sollen. „Die Situation ist sehr kritisch“, sagte am Montag Sophocles Aletraris, ein Beamter der zyprischen Wasserbehörde.


Wasser
Für die Touristen gilt das nicht. Regierung und Hotels unternehmen jede erdenkliche Anstrengung, um das Wasser in Hotels, Swimmingpools und Golfplätzen der Insel weiter ungehindert laufen zu lassen. 2,5 Millionen Touristen besuchen jedes Jahr die Strände der Insel, sie sind eine der Hauptstützen der zyprischen Wirtschaft. Der freie Wasserfluss für die Ausländer macht nicht alle glücklich. „Dürre? Keiner hat’s den Touristen erzählt“, teilte die Cyprus Mail sarkastisch und zitiert in dem Artikel einen britischen Besucher, der dem Reporter ungläubig, entgegnete, das scheine ihm „ziemlich komisch, dass eine kleine Insel Wassermangel haben kann“.
Zypern hat Jahrzehnte unkontrollierten Baubooms an seinen Küsten hinter sich, bislang wurde geplant und gebaut, ohne Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen. Wenigstens in einem Punkt scheint die neue Regierung nun umzudenken: Sie prüft, ob sie die Genehmigungen für 14 Golfplätze wieder rückgängig machen kann. Die Vorgängerregierung unter Tassos Papadopoulos hatte erst 2005, die Genehmigung dazu erteilt und den Bauunternehmen dazu noch erlaubt, „Golf- Villen“ neben ihre Plätze zu stellen. Golfplätze sind besonders Wasserschlucker. Jeder muss das verstehen“, sagt Innenminister Neoclis Sylikiotis“: „Für solche Vorhaben sollte es keinen Tropfen Wasser mehr geben“.
Zypern Umwelt hat gelitten. Die Wasserbehörde spricht von 20 Prozent weniger Regen in den letzten Jahren was zusammen mit gestiegenen Temperaturen und folglich schnellerer Verdampfung einen Nettoverlust von 40 Prozent beim Zufluss bedeute. Zudem sinkt der Grundwasserspiegel, nicht zuletzt, weil verzweifelte Bauern und Gemeinden immer mehr Brunnen graben. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Kyriakos Kyrrou, ein Beamter des Wasseramtes der Presse: „Wir haben unsere Berge durchlöchert auf der Suche nach Wasser. Das alles wird langfristige Auswirkungen haben auf unsere Tier- und Pflanzenwelt“.
Zypern Umwelt hat gelitten. Die Wasserbehörde spricht von 20 Prozent weniger Regen in den letzten Jahren was zusammen mit gestiegenen Temperaturen und folglich schnellerer Verdampfung einen Nettoverlust von 40 Prozent beim Zufluss bedeute. Zudem sinkt der Grundwasserspiegel, nicht zuletzt, weil verzweifelte Bauern und Gemeinden immer mehr Brunnen graben. „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte Kyriakos Kyrrou, ein Beamter des Wasseramtes der Presse: „Wir haben unsere Berge durchlöchert auf der Suche nach Wasser. Das alles wird langfristige Auswirkungen haben auf unsere Tier- und Pflanzenwelt“.