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You Are Here: Home » Die tun nichts » Der Emissionshandel nutzt mehr den Unternehmen als der Umwelt

Natur

Kein einziges Gramm Kohlendioxid wird eingespart, wenn die EU- Kommission ihre Pläne Umsetzt. Hier wird dem Bürger etwas vorgegaukelt.

Die Europäische Kommission plant das Verbot herkömmlicher Glühbirnen. Energiekommissar Andris Piebalgs will Haushalten und Unternehmen Vorgaben machen,  die sich an der Energieeffizienz und der Wattzahl orientiert. Die EU-Kommission will diese Standards nach und nach verschärfen, so dass die klassische- Glühbirne im Jahr 2015 vom Markt verschwunden ist. Hauptargument für die Maßnahme ist der Klimawandel. Mehr als 20 Millionen Tonnen Kohlendioxid sollen pro Jahr durch den Verzicht auf die Glühbirne eingespart werden. Doch ist die Maßnahme wirklich sinnvoll?
Es lässt sich relativ leicht zeigen, dass dieses Verbot kein einziges Gramm an Kohlendioxid (CO²) spart. Der Grund dafür ist nicht technischer Natur, sondern ökonomischer: Nehmen wir einmal an, dass wir ab sofort auf den Einsatz klassischer Glühbirnen verzichten. Dadurch würde die Nachfrage nach Strom in Deutschland zurückgehen und damit auch die Stromproduktion. Eine geringere Stromproduktion bedeutet auch, dass beim gegebenen Energieträger- Mix in Deutschland weniger CO² ausgestoßen wird. Doch dies führt nicht dazu, dass insgesamt die CO²- Emissionen sinken.
CO 2

CO 2

Die Ursache hierfür liegt im Emissionshandel, dem die Energiewirtschaft und einige andere energieintensive Industrie in Europa unterliegen. Der Emissionshandel funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Mitgliedsländer haben kontrolliert von der EU- Kommission festgelegt, wie viel Kohlendioxid in den beteiligten Sektoren ausgestoßen werden darf. Diese Gesamtmenge wird auf so genannte Zertifikate verteilt, die an Unternehmen vergeben werden. Für jede Tonne CO², die emittiert wird, muss ein solches Zertifikat aufgegeben werden. Die Zertifikate sind handelbar. Besitzt ein Unternehmen überschüssige Zertifikate, so kann es diese am Markt verkaufen. Verfügt ein Unternehmen aber über weniger Zertifikate, als es eigentlich einsetzen möchte, kann es welche kaufen oder muss Emissionen im Unternehmen vermeiden.

Der so installierte Markt für Emissionsrechte hat einen zentralen Vorteil: Er sorgt dafür, dass die Vermeidung der CO²- Emissionen dort geschieht, wo dies am billigsten zu haben ist. Unternehmen, die über kostengünstige Vermeidungsmöglichkeiten verfügen, werden Zertifikate am Markt verkaufen. Unternehmen, für die eine Vermeidung sehr teuer ist, können dagegen relativ günstig Zertifikate erwerben. Der Handel lohnt sich für beide Seiten und sorgt dafür, dass das Emissionsziel für die betroffenen Sektoren zu minimalen Kosten erreicht wird.
Das Emissionsziel fixiert die Gesamtmenge Emissionen, das so genannte „Cap“. Jede darüber hinausgehende Maßnahme zur Vermeidung von Kohlendioxid in den betroffenen Sektoren ist vergebens, da sie keinen Effekt auf des Caps hat. Wenn etwa aufgrund eines Glühbirnenverbots die Stromnachfrage zurückgeht, benötigen die Energieunternehmen weniger Zertifikate, weil sie weniger Strom produzieren und damit weniger CO² ausstoßen. Was aber passiert mit den nicht benötigten Zertifikaten? Diese Emissionsrechte werden am Markt verkauf, das heißt, sie gehen an Unternehmen, die diese Zertifikate nutzen werden, um ihre Emissionen zu erhöhen. Mit anderen Worten: Emissionsrecht, die einmal ausgegeben wurden, werden auch genutzt. Die Gesamtmenge an Emissionen wird nach wie vor durch das Cap bestimmt und  durch nichts anderes.
Hummel

Hummel

Nun mag man einwenden: Das Cap könnte enger gesetzt werden, wenn sich absehen lässt, dass die Stromnachfrage wegen des vorgeschriebenen Einsatzes von Energiesparlampen zurückgehen wird. Insofern würde das Glühbirnenverbot doch etwas nützen. Doch dieses Argument greift zu kurz, denn die Reduzierung des Cap könnte genauso gut auch ohne das Verbot durchgesetzt werden. Das hätte den großen Vorteil, dass die Verbraucher selbst entscheiden könnten, wo und wie sie Emissionen vermeiden. Letztlich geben Unternehmen die Kosten für den Zukauf an CO² Zertifikaten, an den Kunden und Verbraucher weiter, was wiederum dazu führt, dass Unternehmen, der Druck sowie der Anreiz fehlt Kohlendioxid einzusparen. Der Konsument durchschaut dieses Spiel nicht, bezahlt wieder einmal die Zeche.

Selbst die Reduzierung an Emissionsrecht führt nicht zu dem gewünschten Erfolg, Kohlendioxid einzusparen. Mittlerweile hat die Industrie neue Wege gefunden der künstlichen Verknappung von Emissionsrecht zu entgehen. Sie Investiert in Schein- Umweltschutz- Projekten in der dritten Welt. Der Vorteil: keine Kontrolle durch die EU Kommission und es winken üppige Steuerliche- Anreize. Folglich: ein gutes Geschäft für die Industrie zum Nachteil der Natur.
Wir Verbraucher können den notwendigen Druck auf die Wirtschaft ausüben. Unser Kaufverhalten entscheidet letztlich. In Internet- Bloggs werden Infos über Aktionen und Strategien diskutiert. Mündige sowie verantwortungsvolle Bürger handeln im Interesse nachkommender Generationen. Auf Politik und wohlklingende Versprechen aus der Industrie ist kein nachhaltiger Verlass.

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