OECD kritisiert Förderung von Biosprit

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Die EU und Nordamerika sollten nach Ansicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ihre Biosprit Politik neu überdenken. Die Förderung von Biosprit trage nur minimal zum Klimaschutz bei, koste Verbraucher und Steuerzahler jährlich aber einen zweistelligen Milliardenbetrag, so die OECD bei der Vorstellung ihrer neuen Studie. Staaten sollten stärker den Verbrauch von Fossilen- Brennstoffen drosseln.

Setzten EU, USA und Kanada ihre momentane Förderpraxis fort, senke das die Treibhausgas- Emissionen im Jahr 2015 bestenfalls um 0,8 Prozent, stellte die OECD in ihren Bericht fest. Die Gesamtkosten aber, die durch Subventionen, Steuerverzicht, Beimischungszwang und Handelsschranken für Verbraucher entstehen, lägen dann bei 25 Milliarden US-Dollar jährlich. Umgerechnet bedeute das: Pro Tonne eingespartem CO² würden zwischen 960 und 1.700 Dollar aufgewendet. „Es gibt sehr viel effizientere Wege, was für den Klimaschutz zu tun, als die Förderung von Biokraftstoffen“, sagte OECD Agrardirektor Stefan Tangmann.

Die Förderpolitik trägt nach Ansicht der OECD auch zu steigenden Lebensmittelpreisen bei. Sollten die Pläne der EU und der USA zur weiteren Förderung umgesetzt werden, dürften 20 Prozent der weltweiten Pflanzenölproduktion und 13 Prozent der Grobgetreideproduktion auf Kraftstoffe entfallen. Die Studie empfiehlt deshalb, den Verbrauch zu senken. Biokraftstoffe sollten in erster Linie auf Flächen produziert werden, die nicht für Nahrungsmittel verwendet werden.

Wege der zweifelhaften Umweltbilanz mehrt sich die Kritik an Biosprit. Die EU rückt zuletzt von ihrem Ziel wieder ab, den Anteil vom Biosprit im Verkehr bis 2020 auf zehn Prozent anzuheben. Stattdessen sollen generell erneuerbare Energien einbezogen werden, sodass auch Elektro- oder Wasserstoffautos zum Erreichen des Zehn- Prozent-Anteil beitragen können.

In Deutschland wurde die Steuer auf Biosprit erhöht.