Der Bestand von Kiebitze, Wachteln und Rebhühner nimmt ab

Rotkehlchen
In Deutschland steht es schlecht um viele Brutvogelarten wie Kiebitz, Feldlerche, Wachtel oder Rebhuhn. Bei jeder dritten häufigen Vogelart nahm der Bestand zwischen 1990 und 2006 ab. Das geht aus dem Statutenbericht „Vögel in Deutschland 2008“ hervor, den das Bundesamt für Naturschutz (BfN) präsentierte. „Ein alarmierendes Zeichen ist, dass selbst viele bislang häufigen Arten wie Kiebitz, Bluthänfling und Stare deutlich rückläufig sind“, sagte BfN Präsidentin Beate Jessel. Entschlossenes Handeln sei nötig, um ein weiteres Schrumpfen solcher Arten zu verhindern. Insgesamt gelten von 260 heimischen Brutvögeln 110 Arten als gefährdet, das sind 46 Prozent.
Von den 100 häufigsten Arten werden 20 als gefährdet eingestuft oder auf der so genannten Vorwarnliste geführt. Vor allem bodenbrütenden Feldvögeln gehe es nach wie vor schlecht, erläuterte Jessel. Ihre Situation werde sich ohne ein entscheidendes Gegensteuern vor allem in der Agrarpolitik weiter verschärfen. „Wir sollen uns wünschen, dass auch unsere Enkel noch erleben können, wie eine Feldlerche klingt“. Es müsste ausreichend Brachflächen und eine naturnahe Bewirtschaftung geben, erklärte der Geschäftsführer der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten. Stefan Jaehne. Durch eine Wiedernutzung stillgelegter Flächen und großflächig betriebene Landwirtschaft ging wertvolle Rückzugs- und Brutflächen verloren.

Vögel
Da künftig Monokulturen nach wachsenden Rohstoffen immer mehr Fläche einnehmen werde sich die Situation für Feldlerche, Grauammer und Stieglitz weiter verschärfen. Auch bei den in Feuchtgebieten lebenden Vogelarten müssen gehandelt werden, betonte Jaehne. Bedroht sein insbesondere Alpenstrandläufer und Kampfläufer, die auf das Wattenmeer, als überlebenswichtige Tankstelle auf ihrem Zug zwischen Nord und Süd angewiesen sein.
Der Naturschutzbund NABU forderte einen Aktionsplan für das seiner Existenz bedrohten Wattenmeer. Wenn es nicht gelingt, die Weichen für eine Rettung des Wattenmeers zu stellen, gehe mit diesem einzigartigen Lebensraum die Drehscheibe des Vogelzugs in Europa verloren, sagt NABU Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Dem Wattenmeer stünden bei fortschreitenden Klimawandel Verluste bevor, die das weltweite einmalige Ökosystem bedrohten.