Schon der Anbau verschlingt kostbares Nass in rauen Mengen, Ethanolfabriken aber in regelrechten Ausmaßen: drei bis fünf Liter je Liter Alkohol. Die Wassergier der Biospritprofiteure ist auch entscheidender Punkt der umstrittenen Umleitung des Rio Sao Francisco im Norden Brasiliens, die Lulas Regierung derzeit durchpeitschte. Weit über zwei Milliarden Euro an öffentlichen Geldern soll das Mammutprojekt verschlingen. Unter den Hauptprofiteuren: Zucker- und Ethanolbarone. Schon 2005 frohlockte deren Verbandspräsident, Renato Cunha, die Flussumleitung werde bis zu 130 000 Hektar zusätzliche Anbauflächen in den Bundesstaaten Pernambuco und Bahia schafften.
Das Volk verdurstet. Das Zuckerrohr bekommt Wasser im Überfluss.