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HolzBereits seit 2003 gibt es zwar einen runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) auf Initiative des WWF, an dem sich Hersteller wie Unilever versammelt und Regeln für eine umweltschonende Produktion aufgestellt haben. So solle etwa neue Ölplantagen auf Brachland entstehen, um den Rodungen Einhalt zu gebieten. Aber auch der Schutz der artenreichen Wälder und die Rechte der indigenen Bevölkerung sind Kriterien. Mittlerweile zählt der runde Tisch mehr als 420 Mitglieder, darunter 16 deutsche Firmen wie Henkel, BayerCrop Science oder der Babynahrungshersteller Töpfer.
 
Seit 2008 gibt es auch in Europa zertifiziertes, also nach umweltschonenden Kriterien hergestelltes Palmöl. Derzeit sind 600.000 Tonnen auf dem Markt. Die Firma Henkel verwendet etwa nach eigenen Angaben in ihrer Reinigungsserie Terra Activ ausschließlich entsprechende Basisprodukte.
 
Immerhin muss Palmöl, das für Biokraftstoffe bestimmt ist, laut Vorgaben der EU- Kommission aus nachhaltigem Anbau stammen. Für die Lebensmittel- und Hygieneprodukte gilt dies jedoch nicht. Obendrein sollen sich einige RSPO- Mitglieder wie etwa PT Smart, das zum Ölgiganten Simar Mas gehört, nicht an die sowieso schon etwas laxen Abmachungen halten und roden laut Greenpeace illegal weiter. Nach Informationen der indonesischen Regierung sind bereits zwei Millionen Hektar Regenwald auf diese Weise Ölplantagen umgewandelt worden. Auch Kredite aus Deutschland machen dies möglich. Von der Deutschen Investitions- und Kreditgesellschaft (DEG) wurden etwa 42 Millionen US- Dollar an PT Smart vergeben. Zumindest habeneinige Unternehmen Konsequenzen gezogen: Unilever und Mars haben 2009 ihre Verträge mit Sinar Mas gekündigt. Im März 2010 ist Nestle nachgezogen.
 
PalmölDie Herkunft von Palmöl gerade in verarbeiteten Zwischenprodukten lasse sich also nur schwer bis aufs Feld zurückverfolgen. Zudem bieten noch nicht alle Verarbeiter oder Anbieter von Zwischenprodukten eine entsprechende Zertifizierung an.
 
Allerdings ist das RSPO- Siegel inzwischen selbst in die Kritik geraten. Denn : Die Kriterien für die Zertifizierung sind schwammig. Zudem gäbe es keine wirksamen Kontrollen, die die Einhaltung der Vorgaben gewährleisten. Für viele Umweltschützer ist das RSPO- Siegel in seiner jetzigen Form deshalb schlichtweg Greenwashing, Das sieht man beim WWF anders: “RSPO stellt eine deutliche Verbesserung zur gängigen Praxis dar“. Treibhausgasreduktionsziele fehlen gänzlich!
 
Derweil preschen Firmen mit ihren Nachhaltigkeitsversprechen vor. Unilever fordert seit 2009 das Torfwälder im Rahmen des RSPO geschützt werden müssen. Und kürzlich hat auch Nestle sein Umweltgewissen entdeckt.
 
PalIm Mai hat Nestle einen Aktionsplan vorgelegt, der die Branche in Bedrängnis bringen dürfte, auch weil man dafür ein Bündnis mit der glaubwürdigen Umweltorganisation The Forest Trust geschlossen hat. Eine Steilvorlage so Greenpeace. So müssen etwa Nestle- Lieferanten künftig nachweisen, dass keine kritische Ware mehr in ihre Lieferkette gelangt, sonst werden sie ausgelistet. Auf solche Kriterien kann man das Unternehmen festnageln.
 
Selbst die Handelsunternehmen Rewe und Edeka, die sich gern mit einem grünen Mäntelchen präsentieren, wird das Problem Palmöl mittlerweile diskutiert. Rewe ist etwa in Gespräch mit Nichtregierungsorganisationen. Und bei Edeka erwägt man, hauseigene alternative Produkte herzustellen. Das ist jedoch nicht so einfach, weil andere Pflanzenöle nur bedingt geeignet sind. Einige haben Allergenpotenzial, andere einen Eigengeschmack, dritte schneiden aus, weil bei der Erhitzung schädliche Transfettsäuren entstehen. Nur ganz wenige kleine Hersteller in Deutschland setzen überhaupt gar kein Palmöl ein, etwa der Feinkost Händler Alois Dallmayr.
 
Palmöl wird auch künftig benötigt. Es hat eine gute Ökobilanz, wenn keine Regenwälder abgeholzt werden. Noch ist einiges zu verbessern, mit kleinen Schritte erreicht man auch das Ziel.

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