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RegenDer regentropfen ist bereits Tausende Kilometer unterwegs, hat die halbe Erde bereist, als er in Europa ankommt. Vor neun Tagen war er nur ein Wassermolekül im Atlantik. Bis ihn die Wärme der Sonneneinstrahlung vor der Küste New Vorks aus dem Meer löste. Jetzt steigt er als Wasserdampf immer höher und höher. Er ist auf der Suche nach Halt. Und je höher er steigt, desto kälter wird die Luft. In etwa sechs Kilometer finden die Wassermolekühle, aus denen er besteht einen Anker; ein Staubkorn, an dem die haften bleiben.  Dort wird jedes Wassermolekül zu einem winzigen Eiskristall, gewissermaßen zum Embryo eines Regentropfens.

Dieser Eiskristall ernährt sich fortan von Feuchtigkeit, greift nach jedem Wasserdampfpartikel in der Nähe und wächst. Ist er groß und schwer genug, fällt er und mit ihm Milliarden andere Tropfen. Auf dem Weg nach unten kollidieren sie miteinander, verbinden sich. Während des rund 25 Minuten währenden Falls wachsen die Tropfen um das Zwanzigfache auf durchschnittlich fast zwei Millimeter. Auf ihrem Weg zum Boden legen sie je nach Größe bis zu neun Meter pro Sekunde zurück, ehe sie als dicke Regentropfen auf der Erde zerplatzen.

Mehr als 15 Billionen Tonnen Wasser, etwa die dreifache Menge des Mittelmeers, ist Tag für Tag am Himmel unterwegs. Ein schwebender Ozean aus Regenwolken, der für das Leben unverzichtbar ist. Gäbe es keinen Regen, würden alle Pflanzen, Tiere und Menschen in wenigen Jahren aussterben.

Ein Regentropfen besteht aus weit mehr als nur aus Wasser. Forscher stellten fest, dass die Partikel, an denen sich die Regentropfen bilden, nicht immer nur aus Staub bestehen. Das innere von Regentropfen enthält Leben. Über unsere Köpfe reisen Tonnen von DNA, kleinste Geißeltierchen, Bakterien und Zellen. Die Regentropfen reisen über Kontinente und Ozeane auf einer Autobahn des Lebens. Jeder Tropfen wird zu einem eigenen Lebensraum, zu einem Mikro Ozean.

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