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Aktuelles Projekt zählte rund 320 Nistplätze

Turmfalken Weibchen 7In kaum einer anderen Stadt Mitteleuropas sind so viele Turmfalken beheimatet wie in Wien. Ein gemeinsames Forschungsprojekt der Universität Wien und des Naturhistorischen Museums hat den Greifvögeln nachgespürt und überraschend viele Exemplare gezählt. Die Bedingungen für die gefiederten Stadtbewohner werden jedoch nicht unbedingt besser, warnen die Forscher. Denn durch Renovierungen und Ausbauten gehen Brutnischen verloren.

Das Turmfalkenprojekt wurde im Vorjahr gestartet und soll zum Schutz der Gattung beitragen das nun in die zweite Saison startet. Untersucht werden die Lebensgewohnheiten des kleinen Greifers. Nester werden dabei kartiert, der Bruterfolg erfasst und der Speiseplan der Falken untersucht. Auch die Wiener sind wieder zur Mitarbeit aufgerufen. Sie werden gebeten, nach Nistplätzen in ihrer Umgebung Ausschau zu halten und Nester zu zählen. Die Überprüfung der bisher eingelangten Hinweise hat ergeben: Rund 320 gibt es davon in der Hauptstadt, was im Europavergleich einen Rekordwert darstellt.

Der Turmfalke ist im Gegensatz zu anderen Greifvögeln ausgezeichnet an das Leben in der Stadt angepasst. Er jagt vor allem Mäuse, Kleinvögel und Insekten und brütet in Gebäudenischen von Altbauten. Fast 50 Prozent aller Nistplätze befinden sich in Dachbodenluken solcher alter Bauten. Doch auch in Neubauten findet man den Falken. Er brütet sogar in Blumenkisten an Fenstern und Balkonen.

Derartige Wohnstätten könnten bald wichtiger werden. Denn der Trend zur Fassadenrenovierung und neue Dachbodenausbauten machen dem Turmfalken zu schaffen. Jedes Jahr gehen langjährig genutzte Brutnischen verloren. Nistkästen würden daher in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

In der heurigen Brutsaison werden ausgesuchte Turmfalkennester mit einer Kamera beobachtet, vor allem, um Rückschlüsse auf die Beutetiere zu ziehen. Auch das Liebesleben der Tiere wird Thema sein. „Besonders interessant ist, ob sich Falken in der Stadt aufgrund der hohen Populationsdichte promiskuitiver verhalten als ihre Artgenossen am Land. Es wird nämlich nicht ausgeschlossen, dass es in der Stadt zu häufigerem Partnerwechsel kommt. Untersuchungen an Nachwuchsfalken sollen nun klären, ob der Brutpartner auch tatsächlich der Vater ist.

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