Sommergewitter können sich nachteilig auf die Ozonschicht der Atmosphäre auswirken. Die feuchtwarmen Stürme lassen Wasserdampf bis in die untere Schicht der Stratosphäre aufsteigen, dort entstehen in der Folge mehr freie Radikale und diese wiederum beschleunigen den Ozon- Abbau.
Wegen der globalen Erwärmung gebe es immer mehr und immer intensivere Sommergewitter, in der Folge gehe auch mehr Ozon in der Stratosphäre verloren, warnen die Wissenschafter. Damit wiederum gelange mehr UV-Licht auf die Erdoberfläche und erhöhe zum Beispiel die Gefahr für Hautkrebs. Die Ergebnisse könnten auf die gesamte Nordhalbkugel übertragen werden.
Der zusätzliche Wasserdampf könnte die Ozonschicht in der Stratosphäre empfindlich stören. Die stabilen Chlor- und Bromverbindungen dort werden normalerweise nur bei sehr kühlen Temperaturen in einer Reihe chemischer Reaktionen zu sogenannten freien Radikalen. Ist jedoch mehr Wasserdampf vorhanden, bilden sich diese auch bei höheren Temperaturen und in der Ozonschicht ist es generell wärmer als in der übrigen Stratosphäre.
Die Forscher analysierten im Rechenmodell, welche Folgen der zusätzliche Wasserdampf haben könnte. Üblich für einen Sommertag seien 14 Stunden Sonne und zehn Stunden Nacht sowie fünf Wasser-Teile je eine Million Volumeneinheiten (ppmv) in der unteren Stratosphäre zwischen 15 und 20 Kilometern Höhe. Bei zwölf ppmv gehen 13 Prozent des Ozons während der ersten vier Tage verloren. Bei 18 ppmv sind es 21 Prozent. Die betroffene Schicht enthält etwa ein Fünftel der Ozon- Menge, die während eines Sommers in der gesamten Stratosphäre enthalten ist.
Die Stratosphäre ist die zweite Erdatmosphären- Schicht. Sie befindet sich in etwa 15 bis 50 Kilometern Höhe über der Erdoberfläche. Teil der Stratosphäre ist die Ozonschicht in 20 bis 45 Kilometern Höhe. Hier wird Sauerstoff (O2) in Ozon (O3) umgewandelt. Das Ozon absorbiert ultraviolette Strahlung, vor allem die UV-B- Strahlung, die beim Menschen Hautkrebs verursachen kann.