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das meer 2Wenn im Sommer große Mengen arktischen Meereises schmelzen, kann das zu Sauerstoffmangel am Meeresboden führen. Verantwortlich dafür sind Algen, die an der Unterseite des Eises wachsen. Schmilzt es, so sinken die Algen innerhalb kurzer Zeit bis auf den Meeresgrund in mehreren Tausend Metern Tiefe.

Seegurken und andere Tiefseebewohner fressen einen Teil der Algen. Bakterien zersetzen die Reste und zehren dabei den Sauerstoff am Meeresgrund auf. In der dunklen Tiefe können Lebewesen keinen Sauerstoff produzieren.

Ein internationales Forscher- Team ist im Spätsommer 2012 mehr als zwei Monate lang durch die Zentralarktis gefahren. Die Forscher wollten herausfinden, wie sich die Arktis und das Meeresleben durch die globale Erwärmung verändert. Ihr Befund: Viel schneller als bisher vermutet. Bis zu zehn Prozent des Meeresbodens in mehr als 4.000 Metern Tiefe sind von Algenklumpen mit ein bis 50 Zentimeter Durchmesser bedeckt.

Erstmals maßen die Experten in der eisbedeckten Arktis die Sauerstoffkonzentration direkt am Tiefseeboden. Bakterien hatten begonnen, die Algen zu zersetzen und dabei den Sauerstoffgehalt im Sediment deutlich verringert. Der Meeresgrund in benachbarten algenfreien Bereichen war dagegen bis zu einer Tiefe von 80 Zentimetern durchlüftet und enthielt kaum pflanzliche Überreste. Wo die Algen abgebaut wurden, schrumpfte die belüftete Zone in kurzer Zeit auf wenige Millimeter zusammen. Der Sauerstoffmangel ist vor allem im Boden, nicht im Wasserbereich nachzuweisen.

Normalerweise sinken absterbende Algen nur sehr langsam zum Meeresboden und werden zum Großteil unterwegs gefressen. An der Eisunterseite gefundene lange Algenketten verklumpen hingegen und sinken schnell zum Meeresboden, wenn Eisränder oder schollen schmelzen. Der Klimawandel treffe das Ökosystem somit gleich zweifach. Die Erwärmung der Arktis führt zu einer Abnahme der Eisdicke, und damit haben die Algen an der Eisunterseite mehr Licht zum Wachsen zur Verfügung. Ihre Masse steig somit an. Zudem folge aus der Erwärmung auch ein stärkerer Eisrückgang in der Fläche.

Die Forscher konnten erstmals zeigen, dass die Erwärmung und die damit verbundenen physikalischen Veränderungen in der Arktis, schnellere Reaktionen im gesamten Ökosystem bis in die Tiefsee hervorruft. Die Tiefsee hat bisher als träges System gegolten, das erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung von der globalen Erwärmung betroffen ist.

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