Die Ozonschicht über der Arktis wird rasant dünner. Da die entsprechenden Luftmassen südwärts driften, ist auch in Europa mit höheren Belastungen durch UV-Strahlen zu rechnen.
In vergangenem Winter ist über der Arktis etwa ein Drittel des Ozons in der gesamten Atmosphäre zerstört worden. Die Ozonschicht schützt die Erde vor ultravioletten Strahlen der Sonne.
Das könne auch über Deutschland zu einer höheren Belastung durch ultraviolette Strahlen führen. Der Ozon-Abbau über der Arktis hat im Februar begonnen und wird noch etwa zwei Wochen andauern.
Ein vergleichbares Phänomen sei in den vergangenen Jahren zwar mehrfach beobachtet worden, habe aber noch nie ein Ausmass wie jetzt erreicht. Forscher erwartet für dieses Jahr einen Rekord-Ozonschwund, ausgelöst durch einen stabilen Polarwirbel in der Atmosphäre über dem Nordpol.
Auslöser für das Schwinden der Ozon-Schicht sind Abbauprodukte von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW), die sich in Verbindung mit grosser Kälte zu ozonzerstörenden Substanzen entwickeln.
FCKW sind seit mehr als 20 Jahren weltweit verboten. Der Abbau der als Treibgas und Kühlmittel eingesetzten Chemikalien in der Atmosphäre dauert allerdings Jahrzehnte. Langfristig, ab der zweiten Jahrhunderthälfte, werde sich die Ozonschicht erholen, so die Wissenschaft.
Der Abbau in der Arktis sei aktuell stärker als die Veränderungen in der Antarktis, wo sie bereits zu einem grossen Ozon-Loch in der Atmosphäre geführt haben. Weil der Ozongehalt über der Arktis höher sei als über Antarktis, könne man im Norden noch nicht von einem Loch sprechen.