Zwei Nationalparks in Norwegen mit einer einzigartigen Natur, sind von einer Ölpest bedroht. Der Grund ist mal wieder ein auf Grund gelaufenes Schiff vor der norwegischen Küste. „Es ist einfach skandalös“.
Am Freitag war vor der südostnorwegischen Küste der Frachter „Godafoss“ auf Grund gelaufen. 300.000 Liter Schweröl sind aus den beschädigten Treibstofftanks ausgelaufen, bevor man das Leck abdichten konnte.
Ein fünf Kilometer und ein drei Kilometer langer Ölteppich trieben in Küstennähe auf dem Meer. Ein Teil der klebrigen Brühe erreichte auf beiden Seiten des Oslo-Fjords die Küsten. Erste tote Seevögel wurden bereits eingesammelt.
Bereits im Januar 2007 war die „Server“ und im Juli 2009 die „Full City“ in unmittelbarer Küstennähe auf Grund gelaufen. Die Fracht- Schiffe waren ohne Lotsen unterwegs. Nur noch Boote mit leichtem Schiffsdiesel und Lotsenpflicht dürfen an küstennahem Gewässer fahren, so die Umweltschutzorganisation Bellona. Kein Lotse an Bord so sparen die Reedereien auf kosten der Umwelt.
Erst vor zwei Jahren wurde der einzige maritime Nationalpark Norwegens eingerichteten. 220 gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben hier. Darunter einzigartige Kaltwasserkorallenriffe. Etwas weiter südlich schließt sich der schwedische maritime Nationalpark Kosterhavet an, der nun ebenfals bedroht ist. Die Kaltwasserkorallen laichen nur einmal jährlich, ausgerechnet zur jetzigen Jahreszeit. Die dabei entstehenden Larven sind äußerst empfindlich gegen jede äußere Einwirkung. Der diesjährige Nachwuchs könne deshalb verloren gehen.