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You Are Here: Home » Energie » Während der Welt das Ende der Ölpest vorgeführt wird.

ÖlrauschDie Tierwelt sei richtig aufgeblüht, seit die Ölexploration begonnen hat. “Wir von BP können in Alaska gleichzeitig Energie gewinnen und die Umwelt schützen“.
 
Im Gegensatz zu allen anderen neuen Bohrprojekten vor der Küste Alaskas sind BPs Liberty- Pläne von US- Präsident Obama Offshore- Moratorium nicht betroffen. Weil sich die Bohranlagen auf dem künstlich angelegten, mit dem Festland verbundenen Schotterhaufen befinden, gilt das Liberty- Projekt als “onshore“, also landgebunden. Die vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfungen hat BP bereits durchlaufen. Die New York Times bezeichnete dieses Verfahren als bizarr. Der Fall eines Öllecks wurde dabei als sehr unwahrscheinlich beurteilt. Die noch ausstehende endgültige Bohrerlaubnis sieht der Ölkonzern als Formalität an. BP rechnet damit, dass ab 2011 Öl aus, dem Liberty- Feld sprudelt.
 
Die jüngste Bohrprojekt des Energiekonzerns kann man vom Festland aus nicht sehen. Die Anlage liegt knapp fünf Kilometer vor der Küste, auf einer künstlich aufgeschütteten Schotterinsel. Wenn also im Herbst BP das Liberty- Ölfeld anzapft, das mehr als drei Kilometer unter der Meeresoberfläche liegt und nach Schätzungen rund 100 000 Millionen Barrel Erdöl, lagert, setze BP zudem noch eine neue Technik ein, namens “Ultra extended reach”. Mit diesem Verfahren wird erst rund drei Kilometer senkrecht nach unten und von dort aus neun bis 13 Kilometer horizontal, also zur Seite gebohrt.
 
Noch nie hat jemand so weit horizontal gebohrt, bei etwa acht Kilometer war bisher Schluss. Aufgrund der Länge der Strecke und des Bohrwinkels werden die Maschinen bisher nicht dagewesenen Belastungen ausgesetzt. Die Drehkraft des eingesetzten Antriebskopfes ist zweieinhalb mal so groß wie die einer durchschnittlichen Anlage. Wissenschaftler kritisieren an dem Projekt aber nicht nur die Verwendung von bisher kaum erprobten Techniken, sondern auch, dass diese Bohrung ausgerechnet an einem so unwirtlichen Ort wie der Arktis stattfinden soll.
 
2006 musste der BP- Konzern seinen Anlagen für die Ölförderung in Prudhos mehrere Monate lang schließen, nachdem rund eine Million Liter Öl aus einer korrodierten Rohrleitung ausgelaufen waren. Nach Ab Schluss einer offiziellen Untersuchung tauschte das Unternehmen 35 Kilometer der maroden Leitung aus. BP äußerte sich erstaunt über den schlechten Zustand der eigenen Pipelines, die Firmenangaben zufolge seit 14 Jahren nicht mehr inspiziert worden waren. Warum nicht? Man habe befürchtet, dass das Befahren mit entsprechenden Robotern die Rohre beschädigen können, heißt es bei BP. 20 Millionen Dollar bezahlte BP für diesen Vorfall.
 
Die hälfte eines Jahres ist der Ozean zugefroren. Bei einer Bekämpfung einer Ölpest in einem vereisten Meeresabschnitt oder gar unter einer geschlossenen Eisdecke existieren überhaupt keine erprobten Strategien. Ausströmendes Öl könnte sich unter dem Eis im gesamten Polargebiet verbreiten.
 
Der Ölrausch geht unbeirrt weiter, abseits der Öffentlichkeit. Nah dann gute Fahrt.
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