Der Klimawandel hat auf Tierwelt und Vegetation stärkere und raschere Auswirkungen, als man bisher annahm. Die erste Untersuchung an Vögeln und Schmetterlingen zeigt, dass sich der ideale Lebensraum dieser Tiere in Europa in den vergangenen beiden Jahrzehnten schneller nach Norden verschoben hat als die Tiere mitwandern konnten.
Im Vergleich zum Temperaturanstieg und der damit verbundenen Verschiebung ihrer Lebensräume in Richtung Norden liegen Schmetterlinge demnach im Durchschnitt 135 und Vögel sogar 212 Kilometer zurück. Die Daten für die Studie wurden aus rund 1,5 Millionen Beobachtungsstunden und mehr als 11.000 Orten zusammengetragen. Im alpinen Raum werden kälteadaptierte Pflanzen zunehmend von wärmeliebenden Arten aus ihren Lebensräumen verdrängt und alpine Urwiesen und Felsfluren dadurch gefährdet. In den Jahren 2001 und 2008 wurden dafür auf 867 Probeflächen auf 60 verschiedenen Gipfeln in allen größeren europäischen Hochgebirgen niedrigwüchsige Pflanzengemeinschaften oberhalb der Baumgrenze untersucht.