“Deutschland wird dem EU-Kompromiss für neue Auto-Abgasregeln zustimmen. Dieser sei eine ausgewogene Lösung, die umwelt- wie industriepolitischen Anliegen gerecht werde und komme dem Ziel einer flexibleren Ausgestaltung mit verstärkten Innovationsanreizen entgegen“.
Die litauische EU-Ratspräsidentschaft und die Unterhändler des EU-Parlaments hatten sich zuvor auf eine abgeschwächte Regelung geeinigt, die Forderungen deutscher Oberklasseautobauer aufgreift. Demnach soll die bisher für 2020 angepeilte Grenze von maximal 95 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer für alle neuen Autos erst 2021 gelten. Zudem können sich Autobauer emissionsfreie Elektrofahrzeuge als sogenannte Supercredits stärker als Entlastung anrechnen lassen. Die spätere Einführung der Abgaslimits kommt Daimler, BMW und Audi entgegen, deren Fahrzeuge schwerer und leistungsstärker sind und deshalb mehr Sprit verbrauchen.
Nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation Transport & Environment steigt der Ausstoß an Kohlenstoffdioxid durch den neuen Kompromiss zusätzlich um etwa 50 Millionen Tonnen. Auch die Grünen im EU-Parlament hatten die Pläne als Rückschlag für die europäische Klimapolitik gewertet.