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Während die Abfallberge in den Städten wachsen, werden Rohstoffe weltweit immer knapper und teurer. Über Jahrzehnte wurden Bodenschätze in die Industrienationen verfrachtet und in beispielsweise Hochhäuser, Handys und Autos verbaut.

Unsere Metropolen scheinen großen Appetit nach vielerlei Rohstoffen zu haben und unser aufwändiger Lebensstil fordert seinen Tribut. Grund genug, dass diese Frage derzeit die ganze Welt beschäftigt: Woher sollen die begehrten Materialien in Zukunft kommen?

Ein nicht ganz neues, aber zunehmend populäres Konzept gibt mögliche Antworten darauf. Nun sollen kostbare Rohstoffe nicht mehr aus dem Boden, sondern aus den Wänden abrissreifer Gebäude, aus längst vergessenen Mülldeponien und ausgedienten elektronischen Geräten gewonnen werden. Doch ganze Städte recyceln, ist das möglich?

In der Forschung macht man sich daran, die gigantischen und stetig wachsenden städtischen Minen zu erschließen. Das Entwickeln neuer Recycling-Technologien ist dabei ebenso gefragt, wie die aufwändige Erkundung unserer urbanen Rohstofflager. An den Universität arbeitet man deshalb eifrig an digitalen Rohstoffschatzkarten. In 20 bis 30 Jahren wird es wichtig sein zu wissen, wo, wann, wie viele und welche Materialien aus unseren Gebäuden und der Infrastruktur systematisch herausgeholt werden können. Wenn unsere Städte rasant weiterwachsen, werden die dann wieder verwendbaren mineralischen Baustoffe immer wichtiger. Ebenso große Bedeutung haben die in rauen Mengen verbauten Metalle.

Metalle scheinen heute das Salz der Erde zu sein. Moderne Geräte kommen ohne sie jedenfalls nicht mehr aus. Gold, Silber, Platin und Kupfer sind nur einige der Zutaten für superschnelle Computer, vernetzte Handys und modernste Flachbildschirme. Ihre besonderen Eigenschaften verdanken sie jedoch einer kleinen Gruppe besonders kritischer Metalle den sogenannten Seltenen Erden.

muellverbrennung 77In der High-Tech-Industrie längst unverzichtbar geworden, macht man sich derzeitig Sorgen um die großen Mengen, die für grüne Technologien wie Windräder und Elektroautos gebraucht werden. Denn werden diese Stoffe knapp, wird es finster in unserer modernen, hochtechnologischen Gesellschaft. Rund 97 Prozent der weltweit abgebauten Seltenerd-Vorkommen stammen derzeit aus China. Damit geht es zukünftig nicht nur um Mengen, sondern um Kontrolle. Ein Wettlauf um die raren Stoffe hat begonnen. Weltweit arbeiten Politik und Industrie gemeinsam an praktikablen Lösungen. Die gut versteckten Metalle aus unseren Produkten wieder heraus zu holen wird die Ingenieurskunst des nächsten Jahrzehnts.

Rohstoffe wird die Menschheit jedenfalls immer brauchen nun hat sie eine scheinbar unerschöpfliche Mine entdeckt. Die Stadt als ewige Rohstoffquelle.

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