Das Klima ist ein kumulatives Problem
Um wie angestrebt die Erderwärmung auf zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, sollten rasch Maßnahmen zur Senkung der Kohlendioxid-Emissionen gesetzt werden. Andernfalls wird es ab 2020 teuer und risikoreicher. Zudem schwinden die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, betonen Forscher. Sie haben eine Analyse über Kosten und Risiken veröffentlicht, die entstehen, wenn die Treibhausgas-Emissionen 2020 kritische Schwellen überschreiten sollten.
Mehr als 190 Staaten haben sich das Ziel gesetzt, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Die Autoren der aktuellen Studie zeigen, dass dieses Ziel nach wie vor erreicht werden kann, selbst wenn die Treibhausgas-Emissionen bis 2020 nicht reduziert werden und von derzeit 50 Gigatonnen (Milliarden Tonnen) pro Jahr auf 55 Gigatonnen ansteigen würden.
Dies wäre allerdings nur mit hohen Kosten, höheren Risiken und unter sehr optimistischen Annahmen über zukünftige Technologien möglich. Je stärker die Emissionen in naher Zukunft reduziert werden, desto billiger werde es, die Klimaziele zu erreichen und desto mehr Optionen gebe es langfristig.
Das Klima ist ein kumulatives Problem, je länger man mit Maßnahmen zur Emissionsreduktion wartet, desto teurer wird es später.
Es ist allerdings nicht nur eine Frage der Kosten, sondern auch der Flexibilität, die einem dann bleibt. So gebe es bei einem Anstieg der Emissionen auf 55 Gigatonnen nach 2020 und einem angenommenen durchschnittlichen Wachstum des Energiebedarfs nicht mehr die Möglichkeit, aus der Kernenergie auszusteigen. Zudem müsste man weltweit über zehn Jahre hinweg jede Woche ein Kohlekraftwerk schließen, um dann noch das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen.
Die globalen Emissionen sollte bis 2020 auf 41 bis 47 Gigatonnen CO2-Äquivalent gesenkt werden.