Der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordhoch erreicht. Nach einer Bilanz der Internationalen Energieagentur (IEA) stieg der Kohlendioxid-Ausstoß 2010 um insgesamt 1,6 Gigatonnen an, das ist laut IAE der bisher
höchste Anstieg seit Beginn der Messungen.
Insgesamt betrug die CO2-Emission im vergangenen Jahr laut IEA weltweit 30,6 Gigatonnen. Ein „Alarmsignal“, da die erst für 2020 angepeilten Emissionen bereits jetzt zu 80 Prozent erreicht seien.
Wissenschafter glauben, dass eine Erwärmung von mehr als zwei Grad gefährliche Folgen für das Klima nach sich ziehen wird. Im vergangenen Dezember hatten sich die Teilnehmer des UNO-Klimagipfels im mexikanischen Cancun deshalb erstmals geschlossen zur Begrenzung der
Erderwärmung auf zwei Grad bekannt. Falls nicht schnell „mutige Entscheidungen“ gefällt würden, werde es schwer, dieses Ziel auch einzuhalten. Die Emissionen dürfen laut dem IEA-Energiebericht in den nächsten zehn Jahren nicht so stark steigen wie zwischen 2009 und 2010.
Der CO2-Ausstoß hatte bereits 2008 einen Rekordwert von 29,3 Gigatonnen erreicht und war dann 2009, im Jahr der Finanzkrise, vorübergehend gesunken. 44 Prozent der Emissionen kamen im vergangenen Jahr durch Kohle, 36 Prozent durch Öl und 20 Prozent durch Gas zustande.
Die 34 Staaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), deren Energieinteressen die IEA vertritt, trugen mit 40 Prozent zum CO2-Ausstoß bei. Allerdings stünden diese Länder nur für 25 Prozent des Anstiegs gegenüber 2009, erklärte die IEA. In Schwellenländern wie China oder Indien war der Anstieg demnach deutlich höher. Da diese Länder aber mehr Einwohner haben, lag der Pro-Kopf-Ausstoß in den OECD-Ländern mit zehn Tonnen über China mit 5,8 Tonnen.
Während der CO2-Ausstoß von 2008 bis 2010 weiter gestiegen sei, habe es beim Emissionshandel einen Rückgang um mehr als acht Prozent gegeben.