Sie ist der Schrecken der Gärtner: Die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) gehört offiziell zu den 100 schädlichsten invasiven Arten in Europa. Nun haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Regenwürmer ein geeignetes Gegenmittel darstellen. Sie verbessern nicht nur den Boden, sondern helfen den Pflanzen auch, sich gegen Angriffe der Schnecken zu erwehren, so die Forscher.
In ihrer Studie haben sie untersucht, wie die gefräßigen Schädlinge auf verschiedene Umweltbedingungen reagieren. Dazu haben sie Pflanzengemeinschaften mit niedriger und hoher Diversität angelegt und teilweise Regenwürmer zugesetzt. Einige Wochen später gaben sie Nacktschnecken hinzu und ließen sie eine Woche lang ungestört fressen.
Das Ergebnis: Der Schneckenfraß war am höchsten, wenn keine Regenwürmer und nur wenige Pflanzenarten vorkamen. Waren jedoch Würmer im Boden aktiv, sank die Zahl der angefressenen Pflanzenteile sowohl bei den artenarmen als auch den artenreichen Gemeinschaften um rund 60 Prozent. Aber selbst ohne Regenwürmer verging den Schnecken die Fresslust, wenn sie in Gemeinschaften mit zwölf verschiedenen Pflanzenarten ausgesetzt wurden.
Einerseits verbessern die Regenwürmer die Nährstoffversorgung und damit die Fähigkeit der Pflanze, mehr Abwehrstoffe zu produzieren, die für die Schnecken giftig sind. Andererseits würden die Schnecken ein vielfältiges Nahrungsangebot verschmähen. Sie bevorzugen Nahrung, die in großen Mengen verfügbar ist. In artenreichen Ökosystemen müssen die Schnecken häufiger ihre Nahrung wechseln, weil von jeder einzelnen Art weniger vorhanden ist. Das führt offenbar dazu, dass die Tiere insgesamt weniger fressen.
Für Gärtner heißt das: Gute Bedingungen für Regenwürmer schaffen, Chemie vermeiden, eine möglichst hohe Pflanzenvielfalt aufrechterhalten.