Die Pflanzen sind festgewachsen. Sie können nicht über die Wiese laufen und sich umarmen, aber von allein kriegen sie keine Kinder. Was sie brauchen, ist einen Liebesboten. Eine Biene! Alle bunten, duftenden Pflanzen werden von Insekten bestäubt, alle unscheinbaren vom Wind. Ein Drittel von allem, was wir essen, gäbe es nicht ohne Bienen. Sie bestäuben Birnen, Himbeeren, Marillen oder Essiggurken. Um sie anzulocken, produzieren die Pflanzen Nektar. Die Biene fliegt von einer Pflanze, und dann zur nächsten, und nimmt dabei in ihrem Pelz männliche Pollen mit. Auf der Suche nach Nahrung bestäubt sie diese wie nebenbei. Das Resultat: Sie tragen Früchte.
Seit ein paar Jahren sterben die Bienen weltweit. Die Nachrichten sprechen von einem Rätsel, Experten machen als Ursachen Spritzmittel (Pestiziden)oder Bakterien fest. Dass der weltweite Bienenhandel in Flugzeugen und Lkw auch der Export und Import von Parasiten ist, betont kaum jemand. Milben fressen sich in die Waben, verkrümmen die Flügel der Larven, töten Stöcke. Spritzmittel vergiften die Bienen mit Antibiotika. Die Ursache ihres Sterbens sind wir.
Im Gegensatz zu Schmetterlingen sind Bienen blütentreu. Erst wenn die Glockenblumen erledigt sind, gehen sie zu den Rosen. Im Stock übergeben sie den Nektar ihren Schwestern. Die kauen ihn, bis Honig daraus wird, und speichern ihn in leeren Wabenzellen. Den Blütenstaub formen sie zu Pollenhöschen und lagern ihn als Eiweißvorrat ein. Mit Schwänzeltänzen zeigen sie einander, wo Nahrung ist. Die Biene fliegt zuerst zu ihrer eigenen Quelle. Nur wenn dort keine Blume mehr blüht, fliegen sie zu dem Ort, auf den sie hingewiesen wurden und geradewegs wieder zurück.