Einst galt die Gegend um Quelimane als größte Kokospalmplantage der Welt. Dann kam die Lethal Yellowing Disease. Zuerst traf es nur die Nüsse. Sie fielen zu früh von den Palmen und hatten seltsame, braune Flecken, die sich faulig-weich angriffen. Dann verdorrten die Blüten der Palmen, die Blätter verfärbten sich gelb. Seither sind Millionen Palmen verendet. Heute ragen kilometerweit nur mehr blattlose Stämme in den Himmel.
Für die Kleinbauern waren die Palmen viel mehr als eine Verdienstmöglichkeit: Sie verkauften nicht nur die Nüsse, sie bauten ihre Häuser aus ihrem Holz und deckten ihre Dächer mit ihren Blättern. Seit die Krankheit in Mosambik wütet, haben sie ihre Lebensgrundlage verloren.
Die Krankheit stammt ursprünglich aus dem Süden Floridas, wo sie bereits in den 1960er-Jahren zigtausende Palmen dahinraffte. Von dort breitete sie sich zuerst im mittelamerikanischen Raum aus, vor einigen Jahren kam sie nach Westafrika – wie, das ist bis heute nicht geklärt. Eine Theorie ist, dass sie über Grassamen aus den USA eingeschleppt wurde, mit denen Golfplätze begrünt werden sollten ein besonders bitterer Infektionsweg in einem der ärmsten Länder der Welt.
Weil die Krankheit nicht heilbar ist, versucht man die Epidemie einzudämmen. Es scheiterte, weil die Bauern ihre Palmen nicht fällen. Drei Millionen Palmen sind bisher verendet, bis zu sieben Millionen weitere könnten in den kommenden Jahren noch folgen. In den toten Stämmen nistet zudem der Nashornkäfer, der neu gesetzte Jungpflanzen frisst, bevor sie wachsen können.