Von nun an lebt die Menschheit auf Pump. Die weiteren Ressourcen, die in diesem Jahr verbraucht werden, können von der Erde nicht mehr erneuert werden.
Unser Budget bei Mutter Erde ist aufgebraucht. Der ökologische Welterschöpfungstag, Gobal Overshoot Day, ist erreicht. Von nun an machen wir Schulden bei der Natur. Wir nutzen mehr von Äckern, Feldern, Wäldern, Tieren und aus den Fischgründen, als nachwachsen kann. Es ist jetzt schon mehr Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre und Müll auf den Kippen, als die Natur absorbieren kann.
Die Bilanz ermittelt das Global Footprint Network, ein Zusammenschluss nationaler Umweltschutzgruppen. Nach der Rechnung der Organisation Foodprint Plattform brauchten wir 1,5 Erden, um den weltweiten Ressourcenhunger zu stillen.
Die Menschheit lebt nun auf Pump, wir verzehren das Kapital, anstatt uns mit dem Zins zufriedenzugeben. Der Welterschöpfungstag ist ein Durchschnittswert. Viele Industriestaaten lagen in der ersten Jahreshälfte schon im Minus.
Das Global Footprint Network ermittelt die Fläche, die nötig ist, um einzelne Ressourcen bereitszustellen. Dafür hat die Organisation die Einheit globale Hektar (gha) entwickelt. Deutschland hat wenig Fläche, wenig Kapazitäten, aber einen immensen Verbrauch: Jeder Bundesbürger nutzt etwa 5,1 globale Hektar. Dem Einzelnen stehen aber nur 1,2 Hektar zur Verfügung.
In den siebziger Jahren hat die Menschheit das erste Mal überkonsumiert. Ein Teufelskreislauf: Das ökologische Defizit wächst kontinuierlich an. Es wird weiter steigen, denn die Industrialisierung hat noch kein Ende. Die Welt ist bereits überstrapaziert, obwohl drei Viertel der Weltbevölkerung noch gar nicht richtig begonnen haben zu konsumieren.
Kohlendioxid lässt den Fußabdruck am stärksten wachsen. Um es abzubauen, wären etwa 9 Milliarden globale Hektar nötig, insgesamt verfügen wir aber nur über 12 Milliarden für alle Ressourcen. Holz, Fisch oder Öl – jede Ressource wird unterschiedlich stark in Anspruch genommen.