
Nobelpreis
Das Wochenende steht vor der Tür und in Kopenhagen zieht man Halbzeitbilanz. Das Ergebnis: Kein Durchbruch!
Seit Wochen klären Medien die breite Öffentlichkeit auf, worin die Gefahren bestehen, sollte der Mensch die Umwelt weiterhin rücksichtslos ausbeuten und verschmutzen. Es ist unbestritten, dass wir Menschen zur weltweiten Klimaerwärmung, durch verbrennen fossilen Stoffen, wie Öl und Kohle, beitragen. Die klimatischen Veränderungen sind für jedermann nachvollziehbar, dazu bedarf es keines wissenschaftlichen Studiums, die Anzeichen finden sich überall in der Natur.
Erquickend trotz dem Ernst der Lage, erweisen sich wieder einmal die Lobbyisten. Viele derer, mit akademischen Titel dekoriert, bekunden laut schreiend die Unschuld des Menschen (Industrie) an der Klimaveränderung. Selbst Kohlendioxid wird verharmlost, weil die Pflanzen es benötigen. Wer soviel Unsinn verbreitet; dem rate ich zum selbst Test. In einem geschlossenen Raum CO² ausgesetzt, er wird es nicht überleben!

Klima
Rückblick: Vor zwei Jahren beschloss die Weltklimadiplomatie ein klares politisches Mandat; genannt „Bali road map“: Darin festgeschrieben, dass bis Dezember 2009 ein Kyoto- Folgeabkommen ausgehandelt ist, dem in Kopenhagen alle zustimme können. Bisweilen füllen akrobatische Luftnummern die heiligen Räume, in denen Weltgeschichte geschrieben werden soll. Warum?
Nicht das Klimaproblem ist strittig, sondern die hegemoniale Neuaufteilung der Welt. Es geht wie immer um Geld, Wirtschafts- und Wettbewerbsvorteile, Wachstumsraten, Lieferverträge, Patente, Wertschöpfung, Handelsvorteile und nicht zuletzt um den Machterhalt der alten Industrienationen (USA, England, Frankreich, Kanada, Japan, Deutschland), welche Jahrzehnte lang mit Hilfe der WTO, Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds es zu verhindern wussten, Konkurrenz vom Leibe zu halten. Und das oft mit fatalen Folgen für die betroffenen Ländern und deren unschuldigen Bevölkerung.

Klimaschutz
Klimaschutz wird bisweilen immer noch als Hemmschuh für Wirtschaftswachstum begriffen. Die Abkoppelung des Energieverbrauchs von der Wirtschaftsleistung (Wachstum) ist bis heute weltweit nicht gelungen. Wer heute auf Wirtschaftswachstum setzt, akzeptiert sogleich einen weiteren erhöhten Anstieg an Kohlendioxid in der Erdatmosphäre. Die Industrienationen müssen auf Wachstum setzen (Finanzkrise) um der drohenden Massenarbeitslosigkeit zu entgehen, was wiederum zu einem erhöhten Energieverbrauch führt und somit die CO² Konzentration in der Erdatmosphäre zunimmt.
Derzeit sichert die USA den Ölbedarf Europas (erhoffte Wirtschaftswachstum), weshalb Barack Obama heute mit den Friedensnobel- Preis ausgezeichnet wurde. Jedes Klimaabkommen ist eine Willenserklärung, weiter nichts! Die eigenen Interessen stehen im Vordergrund. Staaten sind souverän und handeln entsprechend.
Trotzdem wird in Kopenhagen Weltgeschichte geschrieben! Der Ausgang der Klimakonferenz ist zugleich die Saat für neue Konflikte im Kampf um die Weltmacht. Präventiv sind alle Mittel erlaubt.