Schon heute knallen die Sektkorken in den Atomleitzentralen von Eon, RWE, Vattenfall und EnBW. Die Lobbyarbeit hat sich mehr als gelohnt. Mit bis zu 15 Jahren Laufzeitverlängerung, der alten Atommeiler, können die Strommonopolisten rechnen. Selbstverständlich werden die Verantwortlich aus Politik und Gutachterstäben an dem 30 Milliarden Euro Geschäft kräftig partizipieren.

 

Mit die Finanzkiese wurde uns von Ökonomen und Politikern, der Begriff “systemrelevant” dargelegt und die Notwenigkeit an Maßnahmen, welche angewandt werden müssen, um den Geldkreislauf am Leben zu halten. Gleichlaut wurden Steuermilliarden in dieses zu kollabierenden Finanzsystem gepumpt, in der Hoffnung, noch einmal mit einem blauen Auge davon zu kommen.

 

Systemrelevant sind die vier großen Stromgiganten. Stahl-, Automobil-, Chemie- und weiter Unternehmen sind von stabilen Energiepreisen habhängig. Banken, Versicherungen, Rentenfonds und Kleinanleger besitzen große Aktien-Pakete. An einer Laufzeitverlängerung profitieren all jene, weshalb sich Politiker als deren Führsprecher anbieten.

 

Aus der Haftung (Atommülllager / Stromnetze- Endstandhaltung) wurden die AKW Betreiber bereits genommen. Die Kosten hiefür trägt alleine der Steuerzahler. Die Laufzeitverlängerung ist schon längst beschlossenen Realität: Ob Brennelementen- Steuer / Abgabe oder die freiwillige Verpflichtung alternativen Energien zu fördern ist reine Formsache, Kosmetik um die erhitzten Gemüter abzukühlen.

 

Protest ist schön (wie Stuttgart 21), wird aber an der Umsetzung nichts ändern. Politik und Wirtschaft haben Wege gefunden, den demokratischen Prozess zu umgehen. Gegen dieses Kartell ist der Souverän machtlos, als Steuerzahler wird er geliebt doch als Wähler verhasst bleiben. Bequemlichkeit ist die schleichende Volkskrankheit, welche unweigerlich errungene Demokratie fortwährend schwächt, wodurch die Macht der Politik gestärkt wird. Freiheit bedeutet nicht nur am Stammtisch über Politik zu Philosophieren, sonder aktiv sie mit zu gestallten.