Trotz der Atomkatastrophe in Fukushima ist das Interesse an Atomenergie in vielen Ländern ungebrochen. Laut einer Studie der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), überlegen momentan 30 Länder, auf Atomenergie umzusteigen.
Die Atomkatastrophe in Japan hat die Entwicklungen zu mehr Atomenergie zwar verlangsamt, die Internationale Atomenergiebehörde geht trotzdem nicht davon aus, dass sich deswegen viele Länder ganz von der Atomkraft verabschieden. Ganz im Gegenteil: Die Behörde, mit Sitz in Wien, geht sogar von einem Wachstum von bis zu 100 Prozent in der Atomenergienutzung bis 2030 aus. Der größte Wachstum ist in Fernost.
Momentan sind 435 Atomkraftwerke in Betrieb. Weltweit werden 62 neue Reaktoren gebaut. Die Atomenergiebehörde sieht zwar einen klaren Rückgang im Vergleich zum Spitzenjahr 1979, in dem 233 Atomkraftwerke gebaut wurden, trotzdem werden jetzt wieder mehr AKWs gebaut als zwischen 1995 und 2005. Größtes Interesse besteht in Asien und Afrika. Länder wie China und Indien, werden vermehrt auf Atomenergie zurückzugreifen, um dem wachsenden Energiebedarf entgegenzuwirken.
Auch Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei, Weißrussland, Bangladesch und Vietnam haben wachsendem Energiebedarf und weiterhin Interesse an der Atomenergie. Die Vereinigten Arabischen Emirate, die bisher ihre Energie aus Erdgas und Ölvorkommen sowie Kohlekraftwerken bezogen haben, wollen mit Atomenergie auf „sauberen“ Energieform wechseln. Länder wie Weißrussland und Vietnam wollen durch eigene Atomkraftwerke ihre Abhängigkeit vom Ausland verringern, von wo sie momentan Strom beziehen.
Die meisten der 29 Länder, die überlegen, auf Atomenergie umzusteigen oder dafür schon Pläne haben, liegen in Asien oder Afrika.