Wildlebende Bienen und andere Insekten sind für der Bestäubung von Pflanzen offenbar weitaus wichtiger als bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer Studie, weil Wildbienen effizienter bestäuben als ihr domestizierten Verwandten.
Wissenschafter hatten weltweit bis zu 600 Anbauflächen unter die Lupe genommen so wie vorliegende Studien ausgewertet. Dabei untersuchten sie vor allem, ob die Honigbiene alleine die Bestäubung von Mais, Raps, Obstbäumen gewährleisten können oder ob auch andere Insekten eine größere Rolle spielen.
Die Daten zeigen, dass viele verschiedene Bestäuberarten einen sehr großen Mehrwert erbringen. Sie sichern eine höhere Ernte und auch eine größere Gleichmäßigkeit der Erträge. Weltweit sind etwa 30.000 Wildbienenarten bekannt.
Gleichzeitig stellten die Forscher fest, dass die Wildbienen erfolgreicher arbeiteten, als die domestizierten Honigbienen. Da liege daran, weil wildlebenden Insekten effizienter sind. Die Wissenschafter gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass die Wildbienen keine größeren Mengen an Pollen transportieren, dafür aber qualitativ hochwertigere.
Wenn Imker also ihre Honigbienen-Völker gezielt neben Felder mit Sonnenblumen, Erdbeeren und Kirschbäume stellen, sichern sie der Forschungsgruppe zufolge damit lediglich einen Grundertrag. Besser werde die Ernte, wenn auch Wildbienen und andere Insekten wie die Schwebfliege oder Käfer hinzu kämen. Ihr Lebensraum sei jedoch in einer von industrieller Landwirtschaft geprägten Agrarlandschaft nicht mehr ausreichend vorhanden. Die Studie ist ein schöner Beleg dafür, dass man Artenvielfalt benötigt, um die Nahrungssicherheit der Weltbevölkerung gewährleisten kann.
Der Lebensraum der Wildbienen sollte besser geschützt werden. Es ist um so dringlicher ein Umdenken erforderlich. Wildbienen nisten in Totholz in Hecken, Waldrändern oder auch im Boden. Diese naturnahen Räume müssten erhalten, in ihrer Qualität verbessert oder auch neu angelegt werden.