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StasseMehr als 20 Millionen Verkehrschilder bepflastern deutsche Straßen und Plätze, was alle 28 Meter  eines bedeutet. 39 unterschiedlich Gefahrenzeichen, 74 unterschiedlich Vorschriftzeichen, 93 unterschiedlich Richtzeichen, 26 unterschiedlich Sinnbilder und 133 Zusatzzeichen, also insgesamt 365 verschiedene Verkehrsschilder regeln das, was ohne dieser Schilderflut im absolutem Chaos enden wird: So die allgemeine Begründung.  Wir lieben es nun einmal, das alles geregelt ist!

Vor 50 Jahren wurde deshalb die Fußgängerzone geboren. Ein Reservat der Stadtbewohner. Hier konnte der Städter ungestört umherbummeln, Einkaufen, unbehelligt vom Lärm des Autoverkehrs. Und nach Geschäftschluss war die Fußgängerzone menschenleer.

Nun soll die Stadt, in der der Mensch nur Verkehrsteilnehmer war, zum Raum für alle werden. Soll heißen: Radwege, Bürgersteige, sämtliche Schraffierungen, Markierungen, Schwellen, Planken, selbst die Ampeln sollen nun verschwinden. Nichts soll mehr vorherbestimmt sein. Niemand hat Vorfahrt, alle haben nun Vorfahrt! Es gilt das Rechts vor Links Gebot, weiteres muss sich erweisen.

Ampeln und Verkehrsschilder bedeuten Sicherheit. Wer sich  regelwidrig verhielt, wurde gnadenlos niedergehupt und im Zweifel über den Haufen gefahren. Bisher ging es nur darum, wer Recht hat. Jeder verläst sich auf seine Zeichen, der Raum wird nicht mehr wahrgenommen. Bei Grün setzt sich der Tross, Fußgänger, Radfahrer, Autos in Bewegung. 

Wo Schilder abmontiert und Ampeln ausgeschaltet werden, wo die Straße so gestaltet sind, dass niemand mehr recht zu sagen weiß, wie sich eigentlich wer zu bewegen hat, sinken die Unfallzahlen, oft sogar drastisch! Denn wachsende Unsicherheit macht das Fahren sicherer! Gerade weil der Fahrer eines Autos nicht weiß, ob ihm nicht im nächsten Moment ein Kind vor die Kühlerhaube springt. Somit wird er ungeheuer wachsam und  vorausschauend fahren. Hingegen verleitet eine übersichtliche, klare gegliederte Fahrbahn zu erhöhtem Tempo und zur Unachtsamkeit.

Langsames Fahren sorgt wiederum letztlich zu mehr Tempo! Denn obwohl die meisten Autos ihre Geschwindigkeit wegen des Durcheinander stark drosseln müssen, verkürzt sich die Fahrzeit oft deutlich. Der Verkehr staut sich nicht an irgendwelchen Ampeln, er fließt, langsam zwar, aber kontinuierlich. Kurzum: Weniger Stau, weniger Lärm, weniger Schmutz, weniger CO².

Gegen den willen der Bürger wird man keine Straße umwandeln. Bedürfnisse erkunden, Kritik ernst nehmen und viele Menschen in die Planung mit einbeziehen. Die Achtsamkeit füreinander, das ist der richtige Weg!

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