Bleibt es bei den bisher vereinbarten Maßnahmen zum Klimaschutz, könne die globale Erwärmung nicht aufgehalten werden. Ohne weitergehende politische Beschlüsse drohen unumkehrbare globale Umweltschäden. Zu diesem Ergebnis kommt der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte Umweltausblick bis 2050.
Die OECD schlägt wegen der drastisch steigenden Umweltbelastung Alarm: Ohne einschneidende Auflagen würden ab 2050 jährlich rund 3,6 Millionen Menschen an den Folgen sterben, vor allem in Metropolen. Das sind doppelt so viele wie derzeit. Die Luftverschmutzung in den Städten, wo 2050 zwei Drittel der dann neun Milliarden Menschen leben würden, werde somit für den Großteil aller umweltbedingten Todesfälle verantwortlich sein.
Eine Energiewende, die auch die Luftqualität verbessern könnte, sei weltweit nicht in Sicht. 2050 würden weiter 85 Prozent der Energie aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas gewonnen, nur zehn Prozent aus erneuerbaren Energien.
Da sich die globale Wirtschaftsleistung bis 2050 aber vervierfachen werde, steige der Energieverbrauch um 80 Prozent. Dies habe wiederum entsprechende Folgen für den Klimawandel: Der Treibhausgas-Ausstoß nehme um die Hälfte zu, die Welt werde gegen Ende des Jahrhunderts um drei bis sechs Grad wärmer. Als Ziel haben sich die großen Industrienationen maximal zwei Grad vorgegeben, da die Folgen dann gerade noch beherrschbar seien. Neben der wachsenden Zahl von Dürren, Überflutungen und Stürmen werde dies auch zu einer abnehmenden Zahl von Arten führen: Jede zehnte werde bis 2050 verschwinden.
Knapper wird auch Trinkwasser: Fast die Hälfte der neun Milliarden Menschen sind der OECD zufolge dann nicht ausreichend versorgt. Schon 2008 sei die Zahl der Stadtbewohner, die Zugang zu Wasserversorgung hatten, im Vergleich zu 1990 gesunken. Die Verstädterung ist schneller vorangeschritten als der Ausbau der Wasserinfrastrukturen.