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Acht Fußballfelder pro Tag werden verbaut

Neubauten 2Spaniens konservative Regierung unter Mariano Rajoy setzt einmal mehr auf die Bauwirtschaft als Motor für künftiges Wachstum. Eine Reform des Gesetzes zum Schutz der Küste soll Umwelt und wirtschaftliche Entwicklung verbinden. Wie das aussehen soll, zeigen erste Initiativen in von Rajoys Volkspartei (PP) regierten Regionen und Gemeinden. An einigen der ökologisch wertvollsten Punkten der spanischen Küste sollen neue Bettenburgen, Tennis- und Golfplätze entstehen.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind an den spanischen Küste täglich eine Fläche von acht Fußballfeldern verbaut worden. Die Aufweichung des Küstenschutzes kommt einer Privatisierung des öffentlichen Raumes gleich. Die Regierung sieht unter anderem vor, dass die Verantwortung für den Schutz der ersten 100 Meter, die als öffentlich zugänglich gelten, den Besitzern der anliegenden Grundstücke übertragen wird. Außerdem sollen Zehntausende illegal gebauter Appartements und Tourismuseinrichtungen amnestiert werden.

Die Regierung setzt erneut auf ein Modell, das die spanische Wirtschaft 2008 ruiniert hatte. Die konservative Inselregierung Mallorcas hat im Eilverfahren einen Tourismuskomplex am Strande von Sa Ràpita – Es Trenc genehmigt.

Die 1200-Betten- Anlage mit ihren Golf- und Freizeitgelände soll mitten in der Dünenlandschaft des im Süden der Insel gelegenen unter Naturschutz stehenden Strandes entstehen. Allein der geplante Golfplatz würde so viel Wasser verbrauchen wie ein Dorf mit 4000 Einwohnern. In der Gegend um Sa Ràpita regnet es kaum. Ein Komplex dieser Größe würde deshalb auch die benachbarten Feuchtgebiete gefährden.

Die Inselregierung hat die Pläne zu einem Projekt von regionalem Interesse erklärt und damit das Genehmigungsverfahren vereinfacht. Ein neues regionales Tourismusgesetz soll solche Eilverfahren zum Normalfall werden lassen. Es sieht vor, dass die Regierung am Parlament vorbei Bauprojekte den Status von hohem Interesse für die regionale Wirtschaft geben kann. Alle Kontrollmechanismen werden so ausgeschaltet.

Auch im südspanischen Tarifa setzen die konservativen Lokalpolitiker auf Backsteine, um die Wirtschaft anzukurbeln. An dem unter Surfern weltweit bekannten und beliebten Strand Valdevaqueros sollen Hotels mit 1400 Betten und 350 Wohnungen entstehen. Auch hier würde damit eine der letzten noch erhaltenen Dünenlandschaften an der südspanischen Atlantikküste der Bauwut zum Opfer fallen. Der fragliche Strand gehört zu einem Unesco- Biosphärenreservat und grenzt an zwei Naturschutzgebiete. Für die Umweltschützer zieht das wirtschaftliche Argument nicht. Naturbelassene Strände zögen mehr Touristen an.

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