Subscribe:Posts Comments

You Are Here: Home » Allgemein, Der Klimawandel » Klimakiller Blumenbeet

Torf10Der Abbau von Torf für Blumenerde und die weiten Transportwege schaden dem Ökosystem. Dabei gibt es genug Alternativen.

Mit dem Frühling stapeln sich vor Gartencentern und Supermärkten wieder die Säcke voll Gartenerde. Das Angebot ist riesig und reicht von Rosen- über Rasen- bis zur Blumenerde, natürlich gibt es Erde auch mit Bio-Button.

Eines haben sie gemeinsam: Sie enthalten alle jede Menge Torf. Nur 1 bis 4 Prozent aller Gartenerden sind torffrei. Neun Millionen Kubikmeter Torf werden jedes Jahr in Deutschland verkauft, 70 Prozent davon stammen aus Deutschland. Der Rest wird importiert, vor allem aus dem Baltikum.

Für problematisch hält das der Experte aus verschiedenen Gründen. Torf entsteht etwa in flachen Seen, in denen stilles Wasser abgestorbene Pflanzen bedeckt. Sie verrotten nicht, sondern sammeln sich schichtweise an und bilden schließlich ein Moor. Torf ist der erste Schritt auf dem langen Weg von der Pflanze bis zur Kohle – und damit ein fossiler Rohstoff. Ihn zu bilden, dauert tausende Jahre. Torf ist viel zu schade, um ihn einfach auf ein Gartenbeet zu kippen.

Moore seien wertvolle Lebensräume und wichtige Speicher von Kohlendioxid. Auch wenn der Torf-Abbau in aktiven Mooren hierzulande nicht mehr gestattet ist, ist er schädlich! Auch ein trocken Moor bietet Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere.

Niedersachsen will den Status ehemaliger Moorflächen als CO2-Senke aufwerten und es Kommunen leichtern, Torfabbau zu verbieten. Das Thema ist von besonderer Bedeutung, weil hier zwei Drittel aller deutschen Hochmoore liegen und 95 Prozent des Torfabbaus hier stattfindet.

Auch das Umweltbundesamt kritisiert den Gebrauch von Torf in Garten und auf dem Balkon: Zwar werde in Deutschland nur auf einer kleinen Fläche Torf abgebaut, doch dort, wo er stattfinde, ob hier oder im Baltikum, ist er abzulehnen. Zudem sei der Nutzen von Torf im Gartenbeet fragwürdig, seine wasserspeichernde und auflockernde Eigenschaften gingen schnell verloren.

Als Alternative Kompost, ist am besten der aus dem eigenen Garten oder von regionalen Kompostieranlagen. Außerdem haben alle namhaften Hersteller auch gute torffreie Erde im Angebot.

Den Torf in ausreichender Menge zu ersetzen, sei allerdings ein immer größeres Problem. Die 72 Hersteller von Blumenerde und Kultursubstraten in Deutschland nutzen dafür nämlich Kompost, Rinden, Holz- oder Kokosfasern. Diese landen inzwischen aber fast gänzlich zur Energieerzeugung im Ofen.

Schlagwörter: , , , , , ,

© 2015 kill-co2.de · Subscribe:PostsComments · Powered by WordPress