Stark radioaktiv belastetes Wasser hat am Freitag auch die Arbeiten an den Reaktoren 1 und 2 im japanischen Atomkraftwerk Fukushima gestoppt. Aus der Ruine dringt stark radioaktiv belastetes Wasser. Vermutlich ist ein wichtiger Reaktormantel beschädigt.
An mehreren Blocks stand Wasser, das 10.000-fach stärker strahlte als gewöhnlich. Weshalb die Kühlungsarbeiten eingestellt wurden.
Der hohe Wert deutet entweder auf eine partielle Kernschmelze im Reaktor 3 hin oder auf eine Überhitzung des Abklingbeckens für abgebrannte Kernbrennstäbe. Der Reaktordruckbehälter im Block 3 der Atomanlage Fukushima 1 ist stark beschädigt. Im Reaktor 3 von Fukushima enthalten die Brennstäbe neben Uran auch Plutonium, ein hochradioaktives, extrem giftiges Schwermetall.
Um der Erhitzung der Blöcke 1, 3 und 4 entgegenzuwirken, will man diese Reaktoren weiter von außen mit Meerwasser kühlen. Bei diesen drei Reaktoren stieg am Freitag erneut weißer Dampf auf. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der regulären Kühlung sind bisher gescheitert. Nun soll die Kühlung mit Süßwasser erfolgen, um einer Salzverkrustung der Kernbrennstäbe abzuwenden, welche zu neuen Risiken führen könnte.
Da das Atomkraftwerk Fukushima über kein Löswasserauffangbecken verfügt, versickern große Mengen radioaktive verseuchtes Löswasser im Boden und ergießt sich ins angrenzende Meer. Die Belastung mit Jod-131 in Meerwasser nahe der Anlage übertraf den zulässigen Grenzwert um das 1250-Fache, wie die Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) mitteilte.
Die japanische Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) veröffentlichte eine Analyse dieses Wassers, wobei acht radioaktive Substanzen festgestellt wurden. An der Spitze der Aktivität steht Cäsium 137 mit 1,8 Millionen Becquerel.
Bisher wurden 17 Arbeiter verstrahlt.