Massives Artensterben ist kein ausschließliches Phänomen tropischer Regionen. Auch in Europa ist der Schwund in einigen Bereichen dramatisch. So sind etwa innerhalb von 20 Jahren in Europa die Hälfte der Wiesen-Schmetterlinge verschwunden. Das ergab eine Untersuchung der Europäischen Umweltagentur (EUA), die deshalb Alarm auch für die meisten anderen Insekten schlug. Schmetterlinge sind wichtige Indikatoren, für die Biodiversität und die allgemeine Gesundheit des Ökosystems.
Der Untersuchung der EUA zufolge, die sich mit der Entwicklung von 17 Wiesen-Schmetterlingsarten in den Jahren zwischen 1990 und 2011 befasste, ging der Bestand von acht Arten zurück, darunter der Hauhechel- Bläuling. Zwei Arten blieben stabil; dazu zählte der Aurorafalter. Eine Art konnte sich sogar ausbreiten. Für sechs Arten war die weitere Entwicklung unsicher, darunter für den mattscheckigen Braun- Dickkopffalter.
Die intensive Landwirtschaft gilt als eine wichtige Ursache für den Rückgang bei den Wiesen-Schmetterlingsarten. Aber auch die Aufgabe von Feldern in gebirgigen Regionen vor allem in Süd- und Westeuropa ist ein Grund, denn dort wandeln sich Wiesen nach und nach zu Gestrüppflächen oder Wäldern. In einigen Regionen in Nordwesteuropa bleiben den Schmetterlingen so nur noch die Grasflächen an den Straßenrändern, an Bahnstrecken oder in den Städten.
Man müssen die Bedeutung dieser Schmetterlinge und anderer Insekten anerkennen. Die Bestäubung, die sie leisten, ist entscheidend für das Ökosystem der Natur und der Landwirtschaft. Wenn es nicht gelingt, deren Lebensräume zu erhalten, könnten viele dieser Arten für immer verloren sein.