Die Regierung Abe setzt nun auf Obdachlose, die von Zeitarbeit- Firmen angeworben, den Atommüll in Fukushima, beseitigen.
Weniger als zwei Jahre nach dem schweren Atomunfall in Fukushima hat Japans neue Regierung angekündigt, bisher stillgelegte Kernkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Der Baustopp für neue Reaktoren soll aufgehoben werden. Voraussetzung für die Genehmigung sei eine Sicherheitsprüfung durch die unabhängige Regulierungsbehörde sowie die Zustimmung der betroffenen Regionen und Gemeinden.
Schon während des Wahlkampfes hatten sich Abe und seine Liberaldemokratische Partei (LDP) gegen einen schnellen Ausstieg aus der Kernenergie ausgesprochen. Man will die Abhängigkeit von der Atomkraft zu reduzieren und die Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen.
Einschließlich der vier Reaktoren in Fukushima gibt es in Japan 54 Atommeiler. Vor dem Reaktorunfall hatten diese 26 Prozent des Stromverbrauchs des rohstoffarmen Landes abgedeckt. Allein der Betreiber der Fukushima- Anlage, Tepco, verfügt über sieben weitere Reaktoren, die sie gerne wieder anfahren würden.
Nach Fukushima hat die Regierung von Yoshihiko Noda alle Reaktoren abschalten lassen. Nur zwei wurden zur Sicherung der Stromversorgung bisher wieder in Betrieb genommen. Ein vollständiger Ausstieg aus der Atomkraft war bis 2040 geplant.
In Umfragen haben sich 90 Prozent der Bevölkerung für einen Atomausstieg ausgesprochen. Heikel ist die Lage auch deshalb, weil Japans Atomaufsichtsbehörde bei Untersuchungen unter mehreren bestehenden Meilern Erdspalten entdeckt hat, die möglicherweise durch tektonische Bewegungen verursacht wurden. Ein endgültiges Urteil über die Erdbebensicherheit dieser Meiler ist noch nicht gefällt.
Derzeit sind drei neue Reaktoren von einem Baustopp betroffen. Für neun weitere Kraftwerke liegen Baupläne aus der Zeit vor der Fukushima- Katastrophe in den Schubladen. Energie ist in Japan deshalb so teuer, weil Unternehmen wie Tepco den Fischereigewerkschaften, Bauern und Schulen Geld bezahlen, um ihre Unterstützung zu erhalten. Von einem Atomausstieg ist keine Rede mehr, stattdessen sollen alte Kraftwerke reaktiviert und unter Umständen neue gebaut werden.