Politik, Wissenschaft und Wirtschaft alle haben versagt. Die Asse hätte nie Atomendlager werden dürfen. Das ist das Ergebnis einer dreijährigen Überprüfung.
In dem ehemaligen Salzbergwerk Asse bei Wolfenbüttel hätte nach den Erkenntnissen des Untersuchungsausschusses niemals ein Atomendlager eingerichtet werden dürfen.
Das Gremium kritisierte, dass Politik, Ministerialbürokratie und Wissenschaft die Risiken des Standorts verkannt oder klein geredet hätten.
Politik, Wissenschaft und Wirtschaft haben allesamt Schuld auf sich geladen. Es wurde widerrechtlich eingelagert, es wurde mehr Strahlenmüll als angegeben eingelagert und es wurde geheimniskrämerisch eingelagert.
In dem ehemaligen Salzbergwerk waren zwischen 1967 und 1978 fast 126.000 Fässer mit schwach und mittelaktivem Müll eingelagert worden. Die Asse war damals auch Teil des Entsorgungsnachweises für die Atomkraftwerke in der Bundesrepublik.
Erst seit Anfang 2009 gilt für das frühere Salzbergwerk das strenge Atomrecht, nach einer ganzen Serie von Pannen und Fehlern wurde damals auch das Helmholtz-Zentrum München als Betreiber abgelöst durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter.
Das BfS traf dann 2010 die Feststellung, dass die laut Atomrecht erforderliche Langzeitsicherheit der Lagerung in der Asse nicht gewährleistet werden könne. Seither laufen Vorbereitungen für die Rückholung des Mülls. Zeitgleich bereitete das BfS aber auch Notfallmaßnahmen für einen möglichst sicheren Einschluss des Mülls vor, sollte das alte Bergwerk absaufen.
Zu einem gemeinsamen Abschlussbericht kam es im Untersuchungsausschuss nur deshalb nicht, weil die Fraktionen unterschiedliche Folgerungen ziehen für das mögliche Endlager im Salzstock Gorleben für hochradioaktiven Müll.
Salz sollte insgesamt für die Lagerung von Atommüll ausgeschlossen werden. Wie jetzt in Gorleben wurde damals bei der Asse behauptet, dass ein Absaufen nicht möglich ist. Die Rückholung des schwach- und mittelaktivem Mülls aus der Asse hat nun der Steuerzahler zu bezahlen. Die einst verantwortlichen werden nicht einmal zur Verantwortung herangezogen, ihre finanzielle Beteiligung ist null. Wobei die ehemaligen Betreiber der Asse viele Millionen an Steuergeld erhielten.